Sonntag, 14. März 2010

05.03.2010 / Sleepless in Vancouver


Eine Woche ist bisher vergangen seit meiner letzten Nachtschicht und Nacht für Nacht wache ich gegen 4Uhr früh auf und kann nicht mehr einschlafen. Es dauert dann meist so 1-2 Stunden bis ich wieder einschalfe, vielleicht auch hin und wieder weniger lang so dass ich in der Zwischenzeit mir jede Menge Gedanken machen kann über Gott und die Welt.

Mittlerweile hab ich meine Vermieter kennen gelernt, die die letzten 6 Wochen in Peru verbracht haben. Doug und Martine. Ein interessantes Paar. Beide sind alte Hippies und sind mit Ihrer Welt im großen und ganzen im Reinen. Ab und zu streiten sie sich, doch das geht mich wenig an. Es sind mehr hitzige Diskussionen als ein Streit. Doch beide sind sehr liebens wert. Martine ist gebürtige Franzosin, Doug born and raised in Vancouver, wie man so schön sagt, quasi a Hiesiger auf gut alt bayrisch. Doug verdient sein Geld als Künstler. Malen und Fotographie. Es reicht scheinbar zum Leben.

Seit die beiden Mädels ausgezogen sind und die Vermieter zurück sind, ist es etwas anders geworden und die Entscheidung mir eine neue Bleibe zu suchen nahm neue Formen an. Ich erklärte Ihnen meine Situation und die Sache war kein Problem.

Da ich mich dadurch zu einem Umzug in einem Monat verpflichtete, hatte ich nun Nachts genügend Zeit diesen Gedanken neue Formen zu geben. Craigslist wurde mal wieder ein wichtiger Bestandteil meiner Nachforschungen. Und so setzte ich eine nette kleine Mail auf und schickte sie an jede Anzeige die mir passend erschien. Ich war erleichtert dass ich diesmal meinen inneren Schweinehund überwunden hatte und nicht wieder auf den letzten Drücker angefangen habe zu suchen. Es fühlt sich gut an, vorbereitet zu sein. Früher bereitete mir das schlaflose Nächte, momentan ist es der verdammte Nachtschichtrythmus, den ich nicht loswerde.

Viele andere Gedanken gingen mir durch den Kopf. Zum Beispiel, dass es mich nervt jedes Mal wenn ich in die Kletterhalle gehe und ich diese lange Straße entlang latschen muss und das unglaublich viel Zeit kostet. Wenn wenigstens was zu sehen wäre, was einen ablenkt. Aber da sind nur Lagerhallen. Eine Lösung musste her. Ein Rad? Doch welches? Und was kostet es? Ist es das Wert und was passiert mit dem Rad wenn ich heimfahr? Räder sind doof! Ein Skateboard bzw. ein Longboard musste her! Das ist die Lösung! Wieder einmal wurde Craigslist konsultiert und siehe da! Ich hab ein schönes gefunden, hab wieder eine nette Mail verfasst, den Preis gedrückt und bin nun stolzer Longboard Besitzer.

Ob das eine gute Investition war konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht sagen und darüber lässt dich bestimmt streiten (meine Mama schüttelt bestimmt den Kopf und denkt sich; Mensch eine Skateboard-Narbe hat er doch schon. Der wird einfach nicht schlauer) Fakt ist das es mein Problem in der Theorie gelöst hat.


Doch um die Theorie in die Praxis umzusetzen, musste ich erst mal Skateboarden lernen. Ach ja das hab ich vergessen zu sagen. Ich kann nicht Skateboarden! Aber ich bin guter Dinge, dass ich ein Profi werde!

Meine ersten Versuche waren eher zaghaft und passiv. Wollt ja nicht daheim anrufen müssen und von neuen Narben berichten.

Die weiteren Versuche waren eigenartig und anstrengend, doch positiv. Er jetzt wurde mir klar. Das ich an ein Problem noch nicht gedacht hab. Bremsen! Wie bremst man das Teil eigentlich. Ich hab 3 Methoden getestet, wobei ich nur eine für gut befunden habe.

Die erste war recht unkontrolliert mit einem Randstein und einem Garten. Ich stand am Randstein und das Board lag im Garten. 

Die zweite Methode war ähnlich. Doch diesmal war ich zu schnell und musste abspringen, was dazuführte, dass ich rennen musste um nicht zu stolpern und das Board unter einem Auto landete was grad ausparkte. Doch der Autofahrer war so nett und wartete bis ich das Teil unter dem Auto rausgefischt hatte. :-P

Die dritte ist die akrobatischste und anstrengendste. Mit einem Bremsfuss der am Boden schleift und einem Bein auf dem Board. Vergesst Slacklinen, das ist zehnmal so anstrengend für den Oberschenkel.

Mittlerweile kann ich schon recht anständig dahin rollen. Jedoch vermeide ich Plätze mit vielen Menschen volle Straßen und Bergab-Passagen, um mich nicht zum Affen zu machen oder blöd auf die Schnauze zu fliegen.

Auch hier bietet die Nacht in der man wach liegt genug Zeit zur Analyse der Fahrtechnik und der Verbesserung.

Bisher blieb ich verschont von Verletzungen beim Skaten. Und ich hoffe stark dass das so bleibt

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