Sonntag, 27. Dezember 2009

29. & 30. & 31. Tag / 24. & 25. & 26.12.2009

Die Weihnachtszeit ist um! All der Stress und die Anspannung die sich aufgebaut hat bis zum Heiligabend ist in nur eine paar Stunden vorbei gewesen. Und wenn man es so betrachtet ist es gar nicht so schlimm gewesen, wie ich erwartet hab. Natürlich geht einem die Familie ab, aber dafür hat man ja hier wiederrum Freund, die einem die Zeit versüßen.

Was macht man also so die Weihnachtsfeiertage über hier in Vancouver? Ich habe mich mit ein paar Deutschen zusammengetan, um den Heiligen Abend mit ihnen zu verbringen. War ganz lustig. Das Essen, wir haben versucht die Küche auch dem entsprechend deutsch zu halten, war sehr gut. Erst Lachs in Blätterteig, danach Rinder mit Kräuter in gerollter Form (man könnte Roulade sagen, aber das trifft es nicht) dazu gefüllte Pilze, Polenta und Bohnen im Speckmantel. Als Desert gabs dann flambierte Ananas mit Vanilleeis. 

Beim Flambieren ist gleich wieder Erinnerungen hochgekommen. Und, hey, ich kanns noch! Wuff, Stichflamme, dann das Wow und dann hmmmm, lecker. So solls sein. 

Und dekadent wie man halt in Vancouver so ist, sind wir dann ungefähr 3 Stunden im Hot-tub gelegen und haben uns aufweichen lassen. Das ist echt fein bei Sternen klarer Nacht, schön vollgefressen im Wasser. Ich hab sehr sehr gut geschlafen.

Der eigentliche Weihnachtstag hier in Kanada, also der 25.12. war sehr gechillt. Hier gibts das klassische Truthahnessen. Und ich kann es euch nur empfehlen. 

Turkey mit Kartoffelpüree. Dazu Ham und Knödel mit Bratensoße. Lecker. Mit von der Partie waren wir bei unserer Gastfamilie plus deren gesamte Verwandtschaft. Der Hammer, Fullhouse. Es wurde überall gegessen. Jeder so seine 2-3 Portionen und danach Desert. 

Anschließend hat die Schwiegermama, die schon ordentlich einen sitzen gehabt hat versucht uns Flirttips zu geben. Ein echt gelungener Abend, vorallem, da die Gastfamilie versucht hat, dass wir uns nie als 5. Rad am Wagen fühlten.

Wenn man es genau nimmt ist es eigentlich jetzt auch schon vorbei mit Weihnachten. Denn hier gibt es einen echt komischen "Brauch". 

Der 26.12. heißt hier Boxing-Day. Das ist hier vogelwild. Die großen Geschäfte und Einkaufcenter haben offen und verkaufen alles zu Schleuderpreisen. Und weils so lustig ist, sind wir gleich in das größte Center in Vancouver gefahren.

Oh mein Gott. Scheiße! Da gings zu. Leute haben in Schlangen vor Geschäften gewartet zund Türsteher kontrollierten z.B. den Einlass bei H&M. Die Welt stand Kopf. Ich hab so was noch nie gesehen. Echt verrückt.

Umso froher war ich als ich aus dem Irrenhaus draussen war und in einem Lokal namens Red Robin meinen Burger essen konnte. Red Robin ist ein Diner wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Frische Burger, Gratis Getränkenachschub, Gratis extra Pommes. So was bräuchte man in Deutschland. Wobei in Deutschland die Mentalität fehlt um so was gewinnbringend um zu setzen.

Langsam geht das Jahr zur neige und ich stell mir die Frage nach guten Vorsetzen. Doch irgendwie komme ich auf keine. Ich denke der Schritt den ich gemacht habe, lässt alle Vorsätze alt aussehen, da ich bereits Grenzen überschritten und Veränderungen erzwungen habe. Aber vielleicht fällt mir ja noch was ein. Nun genug der Philosophie.


Donnerstag, 24. Dezember 2009

29.Tag / 24.12.2009


Ich wünsche allen ein Frohe Fest und gesegnete Weihnachten. Feiert recht schön und lasst euch ordentlich beschenken. 

Ich werde heute mit ein paar Bekannten zusammen feiern. So dass auch hier die traditionell deutsche Weihnacht gefeiert werden kann, kochen wir sogar was deutsches. Doch was genau weiß ich noch nicht. Ich lass mich überraschen. 

28.Tag / 23.12.2009


Die erste Nacht in der neuen Wohnung. So mit eigenem Zimmer, keiner schnarcht, eine richtige Matratze. Ich muss schon sagen, es ist echt fein. Man steht auf, das Frühstück ist schon fertig, die Lunchbox im Kühlschrank und am Abend muss ich mir nur noch mein Abendessen aufwärmen. Ist fast wie daheim. 

Den einzigen Haken den es gibt, ist, dass es halt nicht möglich ist, dass Freunde hier wohnen können. Aber keine Angst, sobald ich meinen Full-Time Job hab, dann sind auch die alle in meiner eigenen Wohnung willkommen und gern gesehen.

Gestern sind wir auf die Tolle Idee gekommen, ins Kino zu gehen. Spätvorstellung. Avatar 3D. So richtig mit Brille. Ich muss sagen es war mal wieder eine klassische Huber-Aktion. Wobei ich nicht mal dran schuld war. Aber wir waren natürlich viel zu spät. die Vorstellung ist schon 20min gelaufen. Jedoch haben wir nur die Werbung verpasst, das was also noch OK. Da es aber keine Platzreservierungen gibt, sitz jeder, wo er will. Sprich, wer zu erst kommt, malt zuerst. Ist natürlich saublöd wenn man zu spät kommt. 

Ich hab dann amüsiert festgestellt, dass die Leinwand breiter ist, als ich es mit es mit meinem Blickfeld und der 3D-Brille erfassen kann. Ich denke der Grund dafür war haptsächlich der das wir in der 1.Reihe gesessen sind. War mal wieder eine geniale Aktion, die wir da gerissen haben. Jedoch war es mit 3D in der 1. Reihe echt so als könnte man das Zeug anfassen im Film. Heut tut mir noch etwas der Nacken weh, da ich den Kopf sehr nach oben schaun musste, um den Film verfolgen zu können.

Das aber noch nicht genug, natürlich haben wir, als das Kino um kurz nach 1:00 aus war, den letzten SkyTrain verpasst und mussten Bus fahren. Doch von dem wussten wir nicht wo er wegfährt bzw. welcher überhaupt fährt und wenn einer fährt, wohin erfährt. 

4 Busse später bin ich dann 2 Stunden später bin ich dann endlich im Bett gelegen. Ein verrückte Welt hier, doch selbst um die Uhrzeit komm man noch heim. Echt fein wenn so eine Stadt nie schläft. Gute Nacht

Dienstag, 22. Dezember 2009

24. & 25. & 26. & 27.Tag / 19. & 20. & 21. & 22.12.2009

Zur Zeit regnets . Zwar nicht immer, aber dafür immer öfter und das recht häufig, dafür ist es auch wenn es nicht regnet, trocken, das jedoch eher selten und das aber echt sehr selten. Ich vermute daher trägt die Stadt den Spitznamen Raincouver.

Witzig! Den Satz hab ich jetzt selbst fast nicht verstanden.

Mittlerweile bin ich schon Dauergast in der Kletterhalle und endlich hab ich genug Kontakte, um die Wände nicht nur klettern zu lassen sondern kann auch endlich mal selbst die Wände erklimmen. Sprich ich kann in meinen Arbeitskollegen zwischen, vor oder nach den Schichten ein paar Routen klettern.

Hier sind die Hallen anders. Es gibt nur Toprope Sektionen und die Routen bestehen aus bunt gemischten Griffen und die sind nur durch farbiges Tape gekennzeichnet. Sprich alles sieht aus wie ein riesiger Boulder und man ist immer auf der Suche nach dem richtigen Griffen. Echt ein Spaß die Sucherei. In Null Komma Nix sind die Arme aufgepumpt. Quasi der Wald vor lauter Bäumen.

Da ich ja mittlerweile ein neue Bleibe habe für die Feiertage, bin ich auch wieder entspannt. Aktuell bin ich bei einer Gastfamilie mit einem Deutschen und einem Brasilianer. Das ganze daher, weil die Eltern von Marc über Weihnachten hier sind und es sonst in der Wohung zu eng wird.

Die Familie ist echt super. Recht multikulti. Ich bin mit einem Deutschen und einem Brasilianer in dieser Einliegerwohnung. Der Gastvater ist Wiener und die Mutter kommt von den Philippinen. Ich krieg meine 3 Mahlzeiten am Tag und ich hab nicht mehr ganz so weit in die Arbeit. Und den sozialen Anschluss an Weihnachten darf man nicht vergessen. So ist es schon fein, denn man spricht gleich mehr Englisch.

Langsam schleicht sich auch der Weihnachtliche Geist ein, wobei es nie so ist wie daheim, aber man kann das beste draus machen.

21. & 22. & 23.Tag / 16. & 17. & 18.12.2009









Seit dem Jobinterview warte ich jeden Tag darauf, dass ich endlich mehr Infos zu dem neuen Job bekomme. Wann es losgeht, wann ich meine tollen Klamotten bekomme und wieviel ich verdiene und und und...

Doch leider ist es hier nicht anders als irgendwo anders. Die Weihnachtszeit verlangsamt auch hier alles. Ich hoffe es klappt noch dieses Jahr. Wie sich das wieder anhört. Haha im der gleiche blöde Scherz vor Silvester. 

...erst im nächsten Jahr... haha!

Mittlerweile bin ich fast jeden zweiten Tag in der Kletterhalle und versuch dadurch nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch Stunden aufzubauen. Je mehr Stunden ich hab desto mehr Geld krieg ich. Nach 30 Stunden bekomme ich dann eine Gehaltserhöhung. Natürlich lerne ich da jede Menge nette und lustige Leute kennen und mittlerweile bin ich mit meinem Englisch recht gut unterwegs. Ab und zu überkommts mich bei Klettern halt, wenn ich beim Klettern eine kleines Kind anfeuere und schrei "Geht schoooo!" sicherheitshalber schrei ich danach gleich "let goooo!" Damit es keiner merkt :-)

Ich such mir halt immer was zu tun, sonst einem hier die Decke auf den Kopf.

Da ich immer öfter nach Bildern gefragt werde, nehme ich jetzt die Digi-cam immer mit. Aber hey, was soll ich denn den ganzen Tag fotografieren. Die Wohnung ok, aber da müsste erstmal aufgeräumt werden. Aber keine Sorge, kommt noch. Die Umgebung wo ich wohne. Ja tolle Idee, aber entweder ist es neblig oder es regnet. 

Also geduldet euch, ich hab noch ein paar Tage Zeit. Bin ja noch a bisserl da.


Dienstag, 15. Dezember 2009

19. & 20.Tag / 14. & 15.12.2009

Im Zeichen der Arbeit hat das Wochenende gestanden und auch so ging die Woche los, denn ich hatte die Gelegenheit auf einer Baustelle zu arbeiten.

Gut, warum nicht. Hubers sind ja bekannt dafür, dass sie handwerklich nicht auf den Kopf gefallen sind. Vielleicht tut sich der ein oder andere Huber bei was schwerer, aber geht nicht, gibts nicht. (Gell, Papa, wenn nicht du, dann schaffst dus halt mir an) Um natürlich fachgerecht gekleidet zu sein, bedarf es einer Jeans, einem Holzfällerhemd und den Stahlkappenschuhen. Also auf zum 24h Wal Mart, denn der hat alles. Ich hab echt gut ausgeschaut, muss ich schon sagen.

Na dann auf am nächsten Morgen, um um sieben Uhr zur Arbeit anzutreten. Da ich aber am nächsten Tag aber mein Vorstellungsgespräch bei VANOC hatte, musste ich gleich klarstellen, dass ich da nicht arbeiten konnte. Kevin, der Chef, ein sehr netter und ehrlicher Kerl wie mir scheint, meinte dann, dass das nicht gehe. Nagut, dann war ich bereits um fünf nach sieben wieder auf dem nach Hause weg. Natürlich ganz vorsichtig, damit ich die Schuhe nicht unnötig dreckig mache, denn die will ich ja wieder beim Walmart zurückgeben. Die Jeans und das Hemd find ich toll und behalt ich mir. 

Umtauschen war einfach wie alles hier in Kanada. Leider hab ich Laufe des Tages gemerkt, dass ich immer müder wurde und am Abend hatte mich dann die Erkältung erwischt. Ich war echt froh nicht den Tag auf'm Bau verbringen zu müssen. Jetzt stand nur noch der Fokus auf den Morgigen Termin beim Vorstellungsgespräch.

Und das muss ich sage lief ziemlich easy ab. Ich war mit insgesamt 20 anderen da und es war recht schnell vorbei. Wenn ich die Dame richtig verstanden habe, waren wir die engere Auswahl, die dann arbeiten darf, aber alles weitere kommt, dann per Mail.

8 Unterschrift, 1 Test und 2 Powerpoints später war ich auch schon wieder fertig. Das Ganze hat eine knappe Stunde gedauert. Ziemlich unspektakulär.

Neben der Tollen Sache, dass ich dafür bezahlt werde, wieviel weiß ich leider nicht, find ich es auch praktisch, dass ich die Uniform (Jacken, Shirts, Pullover, Hosen) behalten darf und während der Zeit in der ich arbeite umsonst mit dem öffentlichen Verkehrmitteln fahren darf.


17. & 18.Tag / 12. & 13.12.2009

Ein Wochenende ganz nach meinem Geschmack. Am Freitag wie erwartet weggegangen in das altbekannte Irishpub, denn da ist es ja bekanntlich am schönsten. Und witzigerweise lernt man grad dort immer die lustigsten Leute kennen.

z.B. einen Fireinspector aus Edmonton, der seinen Flug nicht aus technischen Mängeln am Flugzeug nicht wahrnehmen konnte und daher einfach mal 2 Tage dranhängt bis zu seinem Rückflug und Party in Vancouver macht. 

Oder eine Frauen Fussballmannschaft aus Delta, die obwohl sie tabellenletzte sind immer gut feiern können. Und wenn wundert es auch auf Christiano Ronaldo und Real Madrid stehen. Frauen halt! Was soll man dazu sagen.

Als es dann an der Zeit war nach Hause zu fahren, kamen wir auf die glorreiche Idee den Bus zu nehmen zu dem man laufen müsste, da er sonst abfährt. Tja abgefahren ist er dann auch, aber ohne uns, da half der ganz Sprint durch Downtown nichts mehr, denn wir durften dann trotzdem 30 Minuten warten. Hmm, Dank Frischluftwatschen und dem Sprint durch die Stadt war das Warten recht lustig.

Mein Wochenende war ja quasi mein erster großer Arbeitseinsatz. Ich hatte das Vergnügen, nachdem ich am Donnerstag ja meinen ersten Klettertag hatte, weitere 4 Schichten zu machen. Und ganz ehrlich es macht richtig Spaß. 

Ein Außenstehender würde meinen, dass das sichern von Kindern nach 4 Stunden am Seil rumziehen nicht sehr erfüllend sein kann, doch das ist es. Man motiviert, man feuert an, man unterstützt, man erklärt und man lacht. 

Es sind meist absolute Kletteranfänger, die in meine Obhut übergeben werden. Sei es ein Gruppe von 4 Japanerinnen, eine Geburtstagsgruppe mit 10 Leuten oder 2 Chinesen die einfach nur neugierig sind. Alles im Dienst der Vertikalen.

So ging das Wochenende auch unglaublich schnell vorbei und da ich mit jeder Schicht neue Kollegen kennenlerne, hatte ich auch endlich die Möglichkeit meinen Vorstiegstest zu machen und hab einen Kletterpartner gefunden. Langsam gehts los. Auch wenn nach einem Monat Pause alles etwas schwerfällig geht. Vielleicht liegts auch nur an 4 Stunden Toprope Sichern, so dass ich meine Finger schon fast nicht mehr abwinkeln konnte.

Zu meinen Kollegen kann ich nur folgendes anmerken. Neuseeland, USA, Kanada, Australien. Alles bunt gemischt und super nett.


Freitag, 11. Dezember 2009

14. & 15. & 16.Tag / 09. & 10. & 11.12.2009


Ja was ist los in hier?! Gute Frage. Der tägliche Wahnsinn würde ich meinen. Nein so schlimm ist es nicht. Mittlerweile ist eine Woche seit meiner Bewerbungswut vergangen und siehe da, man glaubt es kaum, es hat sich noch immer fast keiner gemeldet. Aber fast heißt, dass sich 2 gemeldet haben, lässt man die Olympischen Spiele mal aussen vor. Eine Absage von Westin und ein ergänzendes online Jobinterview bei dem ich eine Stunde lang komische Fragen beantworten durfte. Immerhin. Das ist doch was. Bin dafür extra in ein Internetcafe gelatscht. Eins wo es auch Internet gibt und habe den tollen Test gemacht. Mal schaun. Ich weiß gar nicht mehr als was ich mich beworben habe. Das kann ja was werden.

Job mäßig siehts recht gut aus. Hatte meine erste Belay Session in der Kletterhalle und am Wochenende hab ich mich gleich für 4 weitere gemeldet, bzw. ich bin angerufen worden, ob ich nicht will. Klar, dachte ich mir. Wenn die schon den neuen anrufen, dann machen wirs gleich richtig. Außerdem verlier ich so schneller meine Hemmungen.

Gleichzeitig bekam ich den Termin für das Jobinterview mit VANOC am kommenden Dienstag. Würde mich freuen, wenn ich den Job bekomme. Auch wenn es erst in einem Monat losgeht und nur 2 Monate sind. Vielleicht ergibt sich für danach eine neue Gelegenheit.

Momentan stelle ich mir nur die Frage, was mache ich bis dahin, bis es losgeht.

Nachgedacht hab ich schon viel. Ich könnte auf'm Bau arbeiten bis dahin, was aber wiederrum meine Ttätigkeit in der Kletterhalle einschließt. Oder ich arbeite bei MEC einem riesigen Sportgeschäft. Das wäre auch toll, doch all das müsste ich wieder fallen lassen sobald die Olympiade losgeht. Und wenn Olympia nix wird steh ich wieder da! Wir werden sehen. Ich denke ich sitze es aus bis ich die Bestätigung von VANOC habe und werde bis dahin so viel Kurse geben wie möglich. 

Da ich ja nur einen gewissen Teil des Tages mit der Suche nach einem Job verbringe, mache ich auch mal Ausflüge. Jetzt hab ich es endlich geschafft den Buddhisten Tempel im Süden von Vancouver zu besuchen.

Eine tolle Anlage. Leider bin ich mit dem Buddhismus im Detail nicht vertraut, so das ich eher ein ehrfürchtiger Bewunderer war, der lediglich das Oberflächliche wahrgenommen hat, anstatt die wahre Bedeutung.

Die Reise dorthin war eine kleine Weltreise. Fast 1,5 Stunde zu Fuß oder mit dem Zug und Bus. Doch es hat sich gelohnt. Aber macht euch selbst ein Bild. Ein paar Fotos hab ich hochgeladen.

Es war ein recht schöner Tag, auch wenn die -5°C es etwas zach machten soviele Strecken zu Fuss zurückzulegen. Als Belohung hab ich dafür noch 2 schöne Stimmungsfotos gemacht.

Ich wünsche ein schönes Wochenende, an dem ich bestimmt nicht so über die Stränge schlage wie beim letzten Mal.

Dienstag, 8. Dezember 2009

12. & 13. Tag / 07. & 08.12.2009

Geschlafen hab ich wie ein Stein. Immerhin war was nachzuholen :-)

Es ist echt anstrengend, dass sich die Kanadier so viel Zeit lassen mit der Beantwortung von Bewerbungen. Man fängt automatisch an sich Gedanken zu machen. Ist die Bewerbung falsch, hab ich das Resume verbockt, bin ich nicht gut genug. Und viele andere destruktive Gedanken, die einem nicht wirklich weiterhelfen.

Damit ich etwas aus dem beklemmenden Apartment rauskomm bin ich in Richtung Broadway aufgebrochen. NEIN, nicht der klassische den jeder kennt. Würd gern wissen wieviele von euch diesen Witz gemacht hätten.

Der Broadway ist ein coole Straße für alle die gern draussen sind. Ein Outdoorshop neben dem nächsten. Am Schluss steht dann der MEC-Mountain Equipment Center. Das ist quasi der kanadische Decathlon. Nett! Kann man schon sagen. 

Da hier die Tickets für Busse und U-Bahn etc. 1,5 Stunden gelten, musst ich mein Shopping aus Zeitgründen unterbrechen, aber ich werde wieder kommen.

Um meinem Hirn ein Pause zu gönnen, von den dummen Gedanken, hab ich dann mal meine Joggingsachen gesucht und die etwas mit meinen Skisachen kombiniert. Ich bin noch nie bei -3°C joggen gewesen. War doch recht angenehm und dank Zwiebelprinzip auch nicht kalt.

Am Abend kam ein plötzlicher Anruf auf meinem Handy. Zugegeben, ich bin noch immer aufgeregte, wenn das Teil klingelt, weil nur die Leute die Nummer haben, die meine Bewerbungen haben.

Die Kletterhalle lädt mich kurzfristig zum Vorstellungsgespräch oder Einstellungsklettern ein. Saugeil Morgen 9:30am abgehts.


Aufstehen, war schwer, vorallem da ich nicht gut geschlafen hab. Die Luftmatraze ist echt zach. Doch die Sonne lacht und die Kletterhalle ruft. 

Die Einschulung war super. Kelly, die Assistant Managerin und Eric, der General Manager haben mir alles wichtige gezeigt. Nicht dass ich jetzt mit allen Wassern gewaschen wäre, aber das kommt mit den ersten Einheiten. Spätestens am Donnerstag werde ich sehen wie es mir geht. Es tut gut unter den Leuten zu sein und endlich mehr English zu sprechen, als immer nur Can I Get One Grande Chai Tea Latte bei Starbucks.

Ich denke ich werde viel Spaß haben in der Halle. Einzig, die Tatsache, dass ich für das was ich eigentlich gerne mache eine Kurs machen muss, um Vorstieg zu klettern und einen Partner brauch, der das auch schon gemacht hat. Mal schaun. Aber auch das geht bestimmt.

Sonst war es ein sehr guter Tag. Mit der Musik von Labrassbanda im Ohr. War der Tag sonnig und kalt, so dass ich wieder mit meinen dicken Socken da sitze und allen erzähle was so abgeht.



10. & 11. Tag / 05. & 06.12.2009

Grad dachte ich mir: Hey, ich bin ja gar nicht so im Verzug mit schreiben. Okay, dann ist mir auf gefallen, dass ja noch das Wochenende da war, an das ich mich gar nicht mehr so genau erinnern kann. Herr je, aber lustig wars.

Um mal anzufangen. Das Wochenende stand im Zeichen von Fest und Feierlichkeit. So wurde sowohl am Freitag als auch am Samstag das schöne Irish Pub Doolin's besucht. Das sich langsam zu meinem Favoriten entwickelt. Gut ich hab bisher noch nichts anderes gesehen, aber da wird es echt hart das Doolin's zu toppen. Wir werden sehen. Ich kann ja noch einen Nightlife-Blog aufmachen.

Ehrlich gesagt, weiß ich jetzt nicht mehr was ich am Samstag tagsüber gemacht. Nein ich war nicht betrunken und es ist kein Black-out. Ich vermute es war nichts besonderes.

Irgendwann kam halt dann mein Mitbewohner heim und meinte er muss für heute Abend schick sein. Sprich: Hemd, Schwarze Hose, schöner gürtel und passende Schuhe und dann noch Friseur. 

Ich hab halt nur gelacht. Weil er mit seinem Bauhelm, der Latzhose und den Stahlkappenstiefeln quasi das Gegenteil war. 

So ähnlich wie bei das Model und der Freak. Als ab in die Mall zum Einkaufen und zum Friseur. War schon ein Erlebnis. Hier gibt es ein 24h WalMart. Echt schräg.

Also Männer und Friseur ist, dachte ich einfach. 20min und die Sache ist erledigt. Bis dahin bin ich einmal durch das Einkaufscenter. Kaum war der beim Friseur fertig, wars auch schon vorbei mit lustig. Ich konnte mir die Beine in den Bauchstehen, während er weitere 20 min später mit zwei Handynummern und einem Date für Morgen daherkam. 

Verdammt schau ich so böse oder sollte ich auch zum Friseur gehen? Ich wollte in der Zwischenzeit schon vor lauter langweilig eine Spinalanalyse in so einem Gesundheitsshop machen. So schnell gehts...>>ohne Worte<<

Der Samstagabend fiel leider schlimmer aus als der Vorabend. Wahrscheinlich auch wegen der doch recht trinkstarken Kollegen von Marc vom Bau. Mir gings garnicht gut. Und es ging mir dann ganz schlecht im Taxi auf dem Heimweg und ich hab auch ein schlechts gewissen, weil der arme Taxifahrer...

Der Taxifahrer war so ein Inder mit Turban. Es gibt ein paar davon hier. Ich hab Angst, dass er mich erkennt. Das kann ja was werden.

Gegen vier Uhr nachmittags, konnten wir auch wieder was essen. Hey Wings, mit einem leckerem Dip. Feine Sache, auch wenn der Magen noch recht flau war. 

Doch alles in allem ein gelungenes Wochenende, aber nächstes Wochenende wird weniger feucht.


Freitag, 4. Dezember 2009

7. & 8. & 9. Tag / 02. & 03. & 04.12.2009

Nachdem nach und nach der Alltag einkehrt, gibt es auch weniger zu schreiben, daher musste ich erst mal ein paar Tage was anstellen, damit ich was zu berichten habe.

Die erste Depri-phase habe ich erfolgreich überwunden. Die Vorstellungen die man halt so hat wenn man hier rüberkommt, sind nicht immer das wahre. Und so stellt man schnell fest, dass es nicht so ist, wann man will. 

Die Kletterhalle war scheiße, die Skigebiete brauchen keinen mehr und es regnet. Dazu kommt, dass man vor lauter Freizeit nicht weiß was man machen soll und es fällt einem die Decke auf den Kopf.

Gott sei Dank braucht man solche Phasen auch mal, damit man den Boden nicht aus den Augen verliert und es einem bewusst wird, dass man für sein Glück auch einbisschen die Arschbacken zusammenkneiffen muss.

Ich hatte dann ein paar schöne Dialoge mit dem Jan, der Savvina und der Michi, so dass ich schnell wieder meine gute Laune hatte und alles nur noch halb so wild war.

Also den Laptop geschnappt, ab zum Starbucks auf einen riesen großen, na ihr wisst schon was... Für alle die erst nach der Pause eingeschaltet haben, es ist der Chai Tea Latte von Starbucks, der hier quasi mein Karamalz-Ersatz ist.

Da saß ich nun mit fast einem Liter Tee und meinem Laptop und ohne Internet. Denn die haben keins, außer man loggt sich in einen sehr "günstigen" Hotspot ein. Toll. Aber das Nachbar-Cafe hat Internet. Und jetzt?! So schnell kann ich den scheiß auch nicht trinken. gut dann halt wieder heim und das wacklige Wlan vom Nachbarn.

Erstaunlicher weise, ging es echt gut und ich konnte meine Bewerbungsoffensive starten. Ich schätze es waren 10-20 Bewerbungen. Der Großteil an Hotels. Teil konkret auf eine Stelle, teils blind. 

Aber nicht nur Hotels waren dabei. Auch Red Bull, das Olypische Komitee und eine andere Kletterhalle.

Und siehe, da. Nachdem man sich reinhängt, kommen die Ergebnisse fast von selbst. 

Der Kletterhallen Mensch, eine zugegebenermaßen echt schräger Typ, könnte mich ab dem neuen Jahr als Part-Time gebrauchen. Hell yeah! Da bin ich ja sowas von dabei. Drück mir die Daumen.

Damit aber noch nicht genug. VANOC (Vancouver Olympic Comitee) hat sich gemeldet, gleich einen Tag nach Bewerbung und hat interesse. Und sie heißen mich im Team willkommen. Natürlich krieg ich noch alles an Infos. Doch es ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich arbeite zwar nur 2 Monate. Doch EIN Job ist besser als KEIN Job. 

Es fühlt sich auf alle Fälle gut an und ist bestimmt lustig bei den Winterspielen mit zu wirken.

Ich halte euch auf dem Laufenden und sag euch noch wie es weiter geht.

6. & 7. Tag / 30.11. & 01.12.2009

Also, dass ich es nicht jeden Tag schaffe einen Eintrag zu hinterlassen ist wohl klar. Ich mein, ich könnt schon, aber so viel spannende Dinge passieren mir jetzt auch wieder nicht.

Aber da ich jetzt schon sage und schreibe über eine Woche hier im schönen Kanada bin, möchte ich mal ein Fazit ziehen.

Die Stadt: Der Scheri aka. Christoph und ich waren ja schon mal hier in B.C. sprich die Stadt war uns schon bekannt. Auch wenn nur oberflächlich so haben wir Downtown doch recht gut erkundet. Mittlerweile habe ich meinen Radius erweitert und mehr gesehen von der Stadt. Dank Skytrain und den tollen Bussen hier bin ich schon a bisserl rumgekommen. Eine tolle Stadt. Echt! Nicht zu hecktisch, dank dem Gitternetz-Straßensystem überschaubar und sauber. Gut es gibt viele Penner aber auch nur deshalb weil es hier kein HartzIV gibt. Sonst wärs daheim nicht anders.

Das Wetter: Verdammt es kann hier echt nur noch regnen. Salzburg ist langweilig dagegen. Echt. Ich will jetzt nicht sagen es ist hier Monsun-mäßig, aber nass ist es trotzdem recht.

Die Leute: Jeder ist nett und höflich. Keiner ist so recht auf seinen eignen Vorteil bedacht. Sicher geschenkt wird einem auch nix. Aber man kann es mit der deutschen Mentalität nicht vergleichen. 

Das Drumherum: Naja die Stadt schläft echt nicht. Man kann zwar nur bis 2h maximal 3h weggehen, dann is Schluss, aber dann gehts woanders weiter. Starbucks, Sushi, Fast Food an jeder Ecke. Kulinarisch ist in der Stadt echt was geboten, aber auch nur weil es ein Schmelztigel ist, in der so gut wie jede Nation vertreten ist. Der Lifestyle ist dem entsprechend stark. Kostet natürlich auch. Vancouver ist eine reiche Stadt. In North Vancouver, was etwas an San Francisco erinnert, mit seinen Hügeln und Strassen, die sich über mehrere Kuppen zum Hafen ziehen, sieht man die Jogger, die Biker, die Longboarder die die Straßen runtersurfen. 

Keine Ahnung was letzten Endes Vancouver ausmacht. Doch die Stadt lebt mehr als Städte dich ich vorher gesehen habe. Alles strebt nach mehr, nach höherem. Alles ist im Umbruch. Natürlich ist das kostspielig und B.C. ist auch dank der Olympic Wintergames pleite.

Ich könnte noch mehr erzählen, doch das würde jeden Rahmen sprengen. Will jemanden was wissen, so fragt einfach.