Samstag, 11. September 2010

Geburtstag


Kaum vom Klettertrip erholt und mehr verletzt als zuvor, ging es Downtown.

Die Idee war recht genial. Ich hatte am 2.Juli Geburtstag und mein Kumpel Ron am 3. Juli. Da liegt es doch nahe, dass man zusammen feiert.

Was für eine Feier. Freunde und Bekannte waren zu Gast und der Alkohol floss.

Da es am einfachsten ist alle in einem Pub unterzubringen, wurde im Cambie Pub gefeiert. Einem rießigen Pub mit langen Holztischen.


Je später es wurde desto rauer, lauter und lustiger wurde es. Die Getränke wurden merkwürdiger und letztenendes wurde Bier nur noch zum Nachspülen genommen um so manchen Schnaps oder Shot hinunter zu spülen.

Hier ist die Regel übrigens anders.


In Deutschland lädt das Geburtstagkind die Leute auf die ein oder andere Runde ein. Natürlich bekommt man mal was spendiert, aber das ist überschaubar.

Hier in Kanada. So schnell hab ich noch nie den Überblick verloren. Ich hab an diesem Abend keinen müden Cent gebraucht. Und das gute war, da es zwei Geburtstagkinder gab, musste ich nicht allein die ganzen ekligen Sachen trinken, wie z.B. Tequilla mit Tabasco. Das geht gar nicht. Also es geht schon. Schmeckt halt dem entsprechend und brennt!

Da hier die Pubs schon um 2 Uhr zumachen, war ich auch ganz froh mich auf den Heimweg zu machen. So weit ich mich noch erinnern kann, bin ich heimgegangen.


So jetzt im Nachhinein war das ein ganz schönes Stück, hatte aber den Vorteil, dass der Körper schon mal anfängt den Alkohol abzubauen.

Und nur fürs Protokoll, ich war betrunken aber noch voll funktionstüchtig. Sprich ich konnte gehen (geradeaus), reden und intelligente Entscheidungen treffen. Aber viel hätte nicht mehr gefehlt und ich hätte mir ein Taxi nehmen müssen.

Time for an update

Zeit wurds mal wieder! Frage mich ob überhaupt noch jemand den Blog liest.

Zu meinem Bedauern bin ich ja auch noch selbst schuld, dass ich so wenig Leser hab, da ich so selten gepostet habe.

Das letzte mal vor zwei Monaten.

Gut, dann will ich mal etwas nachholen. Was hätt ich denn sonst zu tun.

Sonntag, 11. Juli 2010

4. Tag Climbing Trip Tieton River

Guten Morgen Sonnenschein. Hey was macht der Wind hier?! Naja was soll ich sagen. Es ist mein Tag. Yeah!!! Ich hab Geburtstag!


Ich kann mich noch an Khoi erinnern, als ich Ihm erklärt hab, dass ich am Freitag nicht zu spät heimkommen wollte, da ich mit ein paar Freunden feiern wollte. Letztenendes haben wir unsere Feier auf Freitag verschoben. Was macht man nicht alles für etwas Klettern.

Der heutige Tag begann wie der vorige. Ich war als erster wach und kochte Teewasser, kühlte meine Hände und putzte Zähne.
Für eine Geburtstag eigentlich ein recht schöner Tag und ein recht feiner Geburtstag. Klettern in den USA. Was will man mehr. Die Sonne lacht und Khoi spurtet mal wieder in Richtung Klo.


Da das unser letzter Tag war, hieß es zusammenpacken und alles im Auto verstauen.
Ich denke ich kann behaupten, dass ich schon so eine Art erfahrener Camper bin und somit weiß wie ich packe und wann was drankommt. Somit erledigte ich so manches während ich auf mein Teewasser wartete und so manches nach dem Frühstück.
Khoi kochte erstmal Wasser für seinen Haferschleim, den er aß während er zwischen dem Frühstück und dem Zelt hin und herrannte. Er hatte noch nicht mal die Hälfte seines Haferzeugs gegessen, als er den Kocher wieder startete um sich einen Eintopf zu machen. Es endete damit, dass er mal einen Löffel Eintopf nahm und dann wieder beim Haferschleim einen Löffel aß. Eine echt scheussliche Kombination. Ich hatte auf meinem Speiseplan den obligatorischen Tee, ein Salamibrot, ein Käsebrot, ein Nutellabrot, einen Apfel und einen Banane.

Während er also noch mit seinem Frühstück beschäftigt war, konnte ich mich nach und nach über meine Zeug hermachen. Kocher, Kochutensilien etc. Waschzeug, haha, nach 4 Tagen ohne Dusche kam mir das Ding echt überflüssig vor.
Khoi hatte mit seinem Löffel im Mund wenigstens schon mal das Überzelt abgebaut. Immerhin!
Anschließend gind er das Geschirr abspülen. Nach einer Stunde kam er wieder. Mir ist es immer noch ein Rästel was er in dieser Stunde gemacht hat und wo er war. Ich war auf alle Fälle fertig mit packen und starrte auf meine schwarze Tasche in der alles Platz gefunden hat. Zelt, Kocher, Schlafsack, Isomatte, Klamotten. Nur mein Kletterrucksack und das restliche Essen war separat. Ich war recht stolz auf meine Packkünste.
Um das ganze mal abzukürzen, auch Khoi schaffte es dann alles ins Auto zu packen. Es war aber dennoch wieder 13Uhr bis wir im Auto saßen.

Heute war wieder Trad-Climbing angesagt. Hurra! Tonnen von Equipment, Ewigkeiten nach oben und Schmerzen in den Händen und Zehen. Ich kanns kaum erwarten.
Positiv an der ganzen Sache war, dass der Zustieg ein kleines Abeuteuer war. Es gint über eine Hängebrücke a la Indian Jones und über eine Au die ziemlich wild romantisch war. Khoi war am Auto recht happy, daher diesmal nicht seine ganze Ausrüstung mitnehmen musste, da die Risse hier größer sind. Diese Vermutung sollte sich später noch als Irrtum erweisen.
Da sich meine Einstellung zu Crack-Climbin seit gestern nicht wirklich geändert hat, war ich nur ein kleines bischen happy über das was mir bevorstand. Meine Hand war glücklicher weise nicht mehr taub, auch wenn sie nicht wirklich voll einsatzbereit war.
Um es langsam anzugehen, fasste ich die Entscheidung heute nicht Vorstieg zu klettern. Gute Entscheidung, denn bereits die 3. Route verwies mich in meine Schranken. Rissklettern kann man in 2 verschiedene Arten. Entweder man lehnt sich in eine der beiden mögliche Richtungen, links oder rechts vom Riss und baut entsprechend Zug und Druck auf und bahnt sich seinen Weg. Oder man benützt seine Füße und Hände als eine Art Dübel. Soll heißen man quetsch schon wie zwei Tag zuvor seine Extremitäten in den Riss. Mit den Füßen funktioniert das recht simpel.

Anstatt das beim rechten Fuß z.B. die Große Zeh zu kleinen Zeh von Links nach rechts verlaufen, dreht man den Fuß so, dass die große Zeh oben und die kleine Zeh unten ist, steckt den Fuß in den Riss und dreht ihn wieder in die Ausgangposition zurück. Ähnlich wie ein Bajonett-Verschluss. Schwachsinnig, gell.
Hände ist genauso. Bloß dass man die flache Hand in den Riss steckt und im Riss zur Faust macht und somit die Hand im Riss steckt. Ist der Riss nicht groß genug macht man keine Faust, sondern winkelt die Finger so weit ab, bis der Handrücken anstößt und die Hand blockiert. Blutiger Handrücken und Knöchel inklusive.
Somit macht man ab und zu einen Klimmzug an seinen zwei im Riss steckenden Fäusten die schon vor lauter Druck and den Druckstellen taub sind.

SCHWACHSINNIG!!!
Nach der 3. Route habe ich eine Route entdeckt in der die Risse nicht vertikal sondern horizontal verliefen. Welch Freude. Gleich rauf dachte ich mir. Und das war die beste Route des Tages.
Nach einer Pause wollte Khoi noch 2 Routen klettern, als er feststellte, dass er das benötigte Equipment im Auto vergessen hat. Typisch, aber okay. Ich saß mit meinem Apfel in der Sonne als er sich auf den Weg zum Auto machte. Es dauert ca. 10-15min zum Auto, sprich in einer halben Stunde ist es leicht zu schaffen. Außer man verläuft sich. Eine Stunde später waren wir wieder zusammen an der nächsten Route, startklar für den nächsten Start.
Oh man was für ein verrückter Tag. Ich hab die letzten Routen ausgelassen, da ich einfach zu müde und meine Füße zu schmerzhaft waren.
Gegen 20Uhr machten wir uns auf den Abstieg und waren um 21Uhr mit Auto unterweg in Richtung Yakima (60min später!!! Falls einem das komisch vorkommt, möchte ich auf den ersten Klettertag hinweisen. Schuhwechsel, Klettergurt

etc.)
Nach einem Tankstop und einen Fast Food Stop bei Jack in the Box, ging es so gegen 22:30 auf in Richtung Vanocouver.
Kein Stress laut Khoi sind ja nur 500km und ca. 6 Stunden plus die US-Canada Grenze und das deklarieren, der Sachen die er sich schicken hat lassen. Hurra!
Kaum aus dem Tal stellte Khoi die lokalen Radiosender ein. sechs Stationen 1,2,3,4,5,6. Ich bin ja kein Zapper. Ab und zu wenn ich fernsehe vielleicht. Im Auto mit Radio nie. Khoi ist eine Zapper. Es wird ein Lied angehört, sobald es vorbei ist, wird nicht gewartet was als nächstes kommt. Es wir gleich um geschaltet und durchgezappt, wobei die Stationen die er als letztes hatte ausgelassen wird ?!?!?!?
Ist nichts dabei wird der Radio ausgeschaltet. Für ca. 5 min, denn so lange kann manximal ein Lied dauern und lässt so mit die wieder die Möglichkeit offen, dass vielleicht ein gutes Leid laufen könnte. HILFE!!! Ich hasse Celin Dion!

Nach etwa 3 Stunden Fahrt meinte Khoi ob ich den Party verschieben konnte. Ich meinte nur, dass es kein Problem war. Gut, sagte er und fragte wer den Geburtstag hätte. Kurz schaute ich etwas verdutzt. Ich glaub er hat es gemerkt, denn er meinte schnell, dass es meiner ist. Er hat's voll vergessen oder ist zu verplant um sich zu erinnern. Aber das war Okay.
Es zog sich echt ein ganz schönes Stückchen. Jeder Kanadier oder Ami verkauft dir den Trip als Kurztrip oder schnellen Ausflug. So nach dem Motto von München nach Salzburg. Doch das war es nicht. Die Distanz entspricht Salzburg - Venedig. Selbst an den Gardasee ist es kürzer!
Was soll ich dazu

sagen.
Die Grenze war dann nochmal eine kleine Geduldprobe. Es ist erstaunlich wie viele Leute um halb drei morgens über die Grenze wollen.
Die Grenzerin war recht nett. Die üblichen Fragen. Wie z.B. was mein Status in Kanada ist. Single! 27 Jahre jung und auf der suche nach einer Kanadierin um die Staatsbürgerschaft zu bekommen! Nein, das hätte ich sagen können. Work and travel war jedoch die Antwort. Ich wäre mir nicht sicher ob sie um die Uhrzeit diese Art von Spaß verstanden hätte.

3. Tag Climbing Trip Tieton River

Ich glaub es war so gegen 9 Uhr als ich das erste Mal aufgewacht bin. Die Abmachung ohne Wecker heute einfach den Tag zu beginnen hat mir sehr gut gefallen. Letzten Endes bin ich gegen kurz vor 10Uhr aus dem Zelt gekrochen. Das Wetter war wie erwartet eher gemäßigt und kühler als am Vortag. Konnte ich am gestern noch oben ohne klettern war heute Pullover und Windstopper-Weste angesagt. Es war okay im Camp aber sobald man exponiert irgendwo stand war es etwas schattig.


Khoi war natürlich noch nicht wach. Aber das wunderte mich nicht. Ich ging meinem morgendlichen Dingen nach. Sprich Zähne putzen und Teewasser. Da wir nur 5 Meter vom Fluss entfernt campten, konnte ich schon in der Früh meine Finger ins kalte Wasser hängen. Kurz nachdem ich das Teewasser aufstellt hatte, war auch Khoi wach. Das witzige war, dass er nicht „Guten Morgen!“ sagte sondern gleich schnellen Schrittes in Richtung Toilette lief. Ich hab ja schon viele Leute Laufen sehen, die aufs Klo mussten aber, das war echt lustig. Jeder kennt bestimmt die asiatischen Reisegruppen in Salzburg, München oder sonst irgendwo auf der Welt, wenn sie ihren Weg durch die Fußgängerzone machen. Ab und zu bleiben dann ein paar der Gruppe hinten oder sind nicht so schnell wie der Rest. Wenn die dann merken dass sie vergessen wurden laufen diejenigen der Gruppe hinterher. Jeder kennt dieses Laufen, dass kein Laufen ist, kein Gehen, aber auch kein Joggen. Vielleicht ist es eine Art Asian-Walking. Das wie Nordic Walking funktioniert bloß ohne die Stecken.

Heute war Sport-klettern angesagt. Und auch wenn ich schon um 10 Uhr startklar war, sagen wir plus Frühstück und allen drum und dran 11Uhr, waren wir erst so gegen 13Uhr an der Wand.


Die Beschreibung dort hinzukommen war nicht schlecht. Übersetzt so viel wie: Nach dem Klapperschlangen- Bach biegst du rechts ab und folgst der Forststraße. An jeder möglichen Weggabelung hältst du dich links, bis du an einem Punkt mit tödlichen Schlaglöchern ankommst. Parke dort dein Auto, den ab dort geht es nur mit Allrad oder zu Fuß weiter.

Klingt viel versprechend. Mir gefallen die Namen hier. Klapperschlangen Bach. Ich war so vorsorglich und hab mir im Wal Mart ein 1. Hilfe Set im Falle eines Schlangenbisses gekauft.


Wir parkten also unser Auto auf diesem etwas breiteren Teil der Straße und gingen von dort aus zu Fuß weiter. Laut dem Guidebook sollten wir einem Weg folgen der mit kleinen Steinmännchen gesäumt ist, die uns den Weg weisen sollten. Es hieß auch, dass der Weg durch einen dichten Nadelwald führt und wir im Schatten mächtiger Redwood-Trees klettern. Dumm daran war nur, dass der Führer 6 Jahre alt war und es im letzten Jahr einen Waldbrand gab. Sprich der Weg schlängelte sich mit den Steinmännchen durch eine Mondlandschaft mit verbrannten Bäumen und Asche. Manche Bäume haben überlebt und man sieht die verkohlten Stämme, aber der Rest ist grün. Manchen Bäumen gings weniger gut. Insofern die schwarzen Zahnstocher noch stehen sehen sie aus wie kleine Geister, manche wurden gefällt und die Wurzeln herausgerissen, so dass riesige Löcher entstanden.


Wir marschierten weiter. Das gute war, dass wir uns von oben dem Klettergebiet näherten. Sprich wir bahnten uns unseren Weg zur Klippe und von dort ging es dann entlang der Abbruchkante hinunter zum Wandfuß. Tja von im Schatten der Redwood-Trees war keine Spur. Auch hier hatte das Feuer gewütet und hinterließ nur schwarze Striche in der Landschaft.

Das Klettern selbst war hervorragend. Schwarzes Lavagestein, mit aller Art von Griffen und hervorragender Reibung, machte jede Route zum Vergnügen.

Ich war sehr froh darüber, dass wir es ruhig angehen ließen und recht viel leichtes Zeug kletterten. Meine Hand war nicht wirklich gut drauf und wer weiß wie lang es dauert, bis ich wieder hart an der Wand klettern kann.

Nach dem ich gestern das erste Mal mit Khoi Trad-climbing war. Dachte ich mir, dass Sportklettern bestimmt schnelle und besser von der Hand geht als

gestern, Weniger Ausrüstung, einfacherer Ausrüstung. Gestern schafften wir 6 Routen und ums gleich vorweg zu nehmen heute ganze 8. Das sind über über 30% mehr als am Tag zuvor. Das Schuhe schnüren dauerte wie immer eine Ewigkeit. Ich akzeptierte es anstandslos. Nur einmal als wir nach einer kurzen Pause wieder gestartet sind und es doch recht frisch war, muckte ich auch und forderte zur Eile, da ich mich nicht umsonst aufgewärmt haben wollte. Man glaubt gar nicht wie schnell er Schuhe binden kann.

Was ist Sportklettern. Im Vergleich zum Trad-Climbing hat man nur die Expressen, da die Haken schon in der Wand sind. Sprich wenn es heißt man braucht 6 Expressen für 6 Haken und 2 für den Anker, dann nimmt man 9 Stück insgesamt mit. Eine im Falle des Falles als Reserve. Im schlimmsten Fall hat man immer noch eine Schlinge mit Karabiner am Gurt um sich irgendwo rein zu hängen. So hab ich das immer mit meinen Freunden gemacht. Und mit jedem mit dem ich Klettern war, Daniel, Jan,

Christoph etc. machen es genauso. Stimmts?!

Khoi ist anders.

Er hat den gleichen Ansatz. 6 Exen insgesamt, plus 2 für den Anker und eine in Reserve macht 9. Soweit stimmt die Mathematik. Er rundet auf und nimmt 10 mit. Dagegen kann man noch nichts sagen. Doch da er nicht weiß von welcher Hand er klippen wir kommen nochmal 10 Exen auf die andere Seite der Gurts. Damit wäre dann mit absoluter Sicherheit im grünen Bereich in Sachen Eventualitäten. Denkt man zumindest. Falsch Denn es könnte ja sein, dass die Standard-Expressen zu kurz sind und er daher die ein oder andere lange Expresse benötigt. In diesem Fall würde Daniel, Jan oder Christoph wahrscheinlich die übrige Expresse nehmen und die zu kurze verlängern oder eine die Tatsache, das etwas Seilzug ist in Kauf nehmen. Nicht Khoi. Zu den 20 Exen kommen 10 lange Exen hinzu. Das macht für eine 6 Exen-Route 30 Expressen am Gurt.. Des weiteren 2 Schlingen und 4 Schraubkarabiner. Saftey First!

Umso mehr konnte ich mich über Ihn lustig machen als er bei einer 5 Exen Tour eine Exe vergessen hat zu klippen und sich über den Abstand der Haken beschwert hat. Hätte er weniger am Gurt würde er sehen, dass er eine Exe übrig hat und die evtl. nicht geklippt hat. Ich glaub Khoi hat auch eine kleine Rechenschwäche, den er fragte mich immer, wie viele Exen er schon geklippt hat. Ich denke seit er eine vergessen hat und ich dann im Vorstieg den Fehler bemerkte und kurzer hand eine der unteren Exen zweckentfremdet hab, war er skeptisch. Witzig was trotzdem. Bei 5 Exen nur 4 klippen, da hätten ja am Schluss 20 Exen gereicht :-)


style="margin-bottom: 0cm">Zur Hälfte des Nachmittags wechselten wir die Wand und suchten den Zustieg zur Dream Wall. Das hieß zurück zum Auto und von dort einen anderen Weg hinab zwischen den Klippen. Laut dem Guidebook sollten wir ein Steinmännchen auf einem Baumstumpf suchen. Haha sag ich da nur. Nach einem Waldbrand eine Baumstumpf zu suchen hat war von Selbstironie. Naja letzten Endes fanden wir den steilen Abstieg zur Wand.

Khoi hatte schon seit dem ersten Tag mit den Schuhe zu kämpfen, da sie keinen Halt boten. Somit machte ich mich als erster an den Abstieg. Wie eine bayrischer Gamsbock gings im Zick-Zack den Weg hinab. Über Stock und Stein. Und das Geröllfeld hatte es am Ende echt in sich.

Doch es war es wert.

Auch wenn es etwas zu regnen begann, waren die Touren hervorragend.

Auch wenn Khoi immer drängt, dass ich eine Stirnlampe mitnehmen soll, da wir so lang wie möglich klettern, wollte ich sie nie mitnehmen. Diesmal war im sogar klar, dass der Rückweg mit oder ohne Stirnlampe schwierig ist. Nach Einbruch der Dämmerung vielleicht sogar gefährlich.

Dennoch kochen mussten wir wieder im Schein unserer Stirnlampen. Das Lagerfeuer viel gewaltig aus, da ich auf dem Weg durch die toten Bäume und Asche, alle paar Meter Holz sammeln konnte. Und das brannte wie Zunder.

Das Abendessen viel etwas schlechter aus als gestern. Pad Thai ist nicht zu empfehlen. Die Cookies waren dafür umso besser. Nach einer kleinen Hände-Kühl-Aktion ging auch ins Bett. Selbstverständlich ohne den Wecker morgen zu stellen.

Dienstag, 6. Juli 2010

2. Tag Climbing Trip Tieton River

8:01 war es als der Wecker klingelte. Hell war es schon ab 6Uhr. Glücklich war ich über beide Umstände nicht.
Ich hab ein paar Minuten gebraucht, um mich aus dem Zelt zu quälen. Der Tag sah viel versprechend aus. Von Khoi war keine Spur. Na gut dachte ich mir, entweder ist er noch am schlafen oder auf'm Klo. Also machte ich mich auf den Weg in Richtung

Toilettenhaus. Mit der Waschtasche bewaffnet. Leider konnte ich damit nicht viel ausrichten, den es war lediglich ein Plumpsklo. Nun gut, dann wieder zurück und Katzenwäsche. Wenigstens wusste ich das Khoi nicht dort war.
Am Zelt putzte ich mir die Zähne und stellte Wasser für meinen Tee auf den Kocher. Als dann, es dürfte so gegen 8:30 gewesen sein, das Wasser kochte, kam plötzlich eine Stimme aus dem Zelt neben mir. Es war Khoi. "Michael, bist es du?" Ich schaute mich kurz um und antwortete nur mit einem Ja und einem breiten Grinsen. Abgesehen davon dass wir die einzigen auf dem Zeltplatz waren, glaube ich nicht, dass so viele Leute auf wildfremden Kochern Teewasser kochen würden.
Was soll man dazu sagen. Gut er ist auch grad munter geworden, da kann man nicht viel erwarten, vermutlich war er noch

schlaftrunken.
Windy Point machte auch jetzt wieder seinem Namen alle Ehre, so dass wir nach dem Frühstück uns entschlossen einen kurzen Abstecher zu den nächsten beiden Zeltplätzen zu machen, nur um zu sehen, ob es denn dort besser sei.
Letztenendes war es das auch und wir packten all unser Zeug und zogen mit Sack und Pack um.
Das dauerte natürlich wieder seine Zeit den Khoi muss man sagen ist nicht der schnellste. Er ist sozusagen Perfektionist. Ich lernte bei diesem Trip so manches. Ich lernte Khoi besser kennen, ich lernte etwas über Riss-Klettern über Trad Climbing und eine Menge lernte ich über Geduld. Ich denke ich bin mir mal wieder mehr als gerecht geworden, denn ich war die Ruhe selbst.


Das Klettergebiet des heutigen Tages hieß Royal Columns. Ein recht beindruckende Felswand die aus lauter Säulen besteht. Das ganze Gebiet war vor Jahr Millionen eine vulkanisch recht aktives, somit ist der ganze Fels schwarzer oder dunkelgrauer Vulkanstein.
Am Parkplatz angekommen, dachte ich mir geht es gleich los. Frei nach dem Motto, jeder nimmt sein Zeug und einer trägt das Seil, der andere das Equipment. Fast! Das war schon der Fall, aber erst wurde eine Toilette gesucht, dann Schuhe getauscht, Klettergurt angezogen, Rucksäcke umgepackt, T-Shirt und Hose gewechselt und Equipment sortiert. Gegen 13Uhr waren auch wir an der Felswand angekommen.

Wen es genauer interessiert was genau für eine Art von Klettern das war, dem kann ich den Eintrag vom April empfehlen.
Es war mal wieder Rissklettern oder gebohrte Haken. Sprich man klettert rauf und platziert seine eigenen Sicherungen, die man zu Dutzenden in Form von Klemmkeilen und Cams/Friends am Klettergurt hängen hat.





Das macht an und für sich schon Spaß. Doch die Tatsache, dass man in einem Riss

hinaufklettert, der manchmal für eine Faust Platz bietet, manchmal nur für die offene Hand oder gar nur für ein paar Finger und darüberhinaus der Fuss unabhängig von der Größe des Risses immer dort hineingequetscht wird, machte das Ganze sehr schmerzhaft. Und die Kletterschuhe von mir sind nicht geradt bequem. Insofern schimpfte und fluchte ich mit steigende Schwierigkeit die Routen hinauf. Jedes mal ein vielfaches erschöpfter als wie in einer gewöhnlichen Route.
Es grenzt an eine Art Selbstverstümmelung und Quälerei diese Routen durchzusteigen.
Nach und nach blutete jeder Finger, der Handrücken war zerkratzt und die Unterarme aufgeschürft. Zu allem Überfluss quetschte ich mir noch einen Nerv im Handballen als im Vorstieg war, so dass meine ganze Handfläche taub wurde. Nachteil, es war zu Beginn merkwürdig und schmerzhaft, Vorteil, das

Weiterklettern tat an der rechten Hand nach 2-3 Zügen weniger weh, weil sie taub war.
Im Nachhinein war es idiotisch, doch ich wollte auf keinem Fall ein die Sicherung stürzen. So ganz trau ich dem Spaß nicht!
Da Tradclimbing, im Gegensatz zu Sportklettern sowieso länger dauert, dauerte es bei Khoi noch länger. Jedes Teil, dass er in der Felswand platzierte wurde auf akribischste Art und Weise platziert und mit TÜV Gutachten abgesegnet. Der Standplatzbau dauert mehrer Minuten. DAV und ÖAV wären mehr als begeistert gewesen über 382%ige Sicherheit.
Geduld ist eine Tugend, die ich neben meinen Kletterfähigkeiten am meisten trainiert hab.
Nach jeder Route die er vorgestiegen, ich nachgestiegen und wir dann beide abgeseilt sind, wurden die Kletterschuhe (Schnürrer) gegen die Wanderschuhe (Schnürrer) getauscht. Alles mit einer unglaubliche Geschwindigkeit und einer doppelten Schleife, die bestimmt in den zwei Minuten in denen er nur da steht bevor er die Schuhe wieder wechselt, nicht aufgeht. Ich hingegen bin aus meinen Kletterschuhen in meine Flipflops.
Mir wurde recht für klar, dass wir am Zeltplatz erst recht spät ankommen würden, den Khoi meinte schon Tag zuvor, er möchte bis zur Dämmerung klettern. Damit war auch klar, dass mit Stirnlampe gekocht

wurde.
Da auch auf dem Campingplatz nicht mehr als ein Klo zur Verfügung stand, wir aber diesmal direkt am Fluss zelteten, konnte ich meine geschundenen Füße und Hände in das eiskalte Flusswasser hängen. Worüber ich echt froh war.
Kochen war ein echtes Abenteuer. Gefriergetrocknetes Kartoffelpüree mit gegrillter Hänchenbrust. Ich war skeptisch. Doch das Resultat sah nicht nur gut aus, es schmeckte auch hervorragend.
Am Lagerfeuer sitzend liesen wir den Tag nochmal revue passieren. Meiner Hand ging es etwas besser, doch so richtig gut war es nicht.

Die Entscheidung morgen soprtklettern zu gehen war mir sehr willkommen. Auch die Tatsache, dass es morgen keinen Wecker gibt der uns weckt kam wie gerufen. Somit verabschiedet ich mich auf unbestimmte Zeit ins Bett, verkroch mich in meinen Schlafsack und wurde diesmal vom rauschenden Fluss in den Schlaf gewiegt.

Montag, 5. Juli 2010

1. Tag Climbing Trip Tieton River

Irgendwie hab ich es mir fast gedacht. Von wegen 9Uhr, war ja klar, dass er zu spät kommt und erst um 10Uhr vor meiner Haustür steht. Tja was soll man da machen.
Bin ich halt zwei Stunden zu früh aufgestanden. Wenigstens konnte ich so nochmal alles in Ruhe checken und hab auch somit nichts vergessen.
Das Zeug im Auto verstaut und ab geht die Luzi! Weit sind wir nicht gekommen, denn mir fiel eine etwas eigenartiges Geräusch am hinteren rechten Reifen auf. Der Reifen zeigte eine ziemlich deutliche Unwucht auf, so als ob er nicht ganz auf der Felge sitzen würde. Er als ich unters Auto gekrochen bin konnte ich sehen, dass die Seitenwand kollabiert ist und zwei Faust große Beulen hatte (Papa kennt sich damit aus. Ich sag nur Wohnmobil und Autobahn Reifenplatzer) Gott sei Dank bin ich so aufmerksam.
Somit ging erst mal zu Canadian Tire. So eine Art ATU mit extrem "freundlichen" *zwincker* die einem dann sagen, dass sie super beschäftigt sind und das Auto in 3 Stunden angeschaut werden kann. Doch wo eine Autoreifen Firma ist, ist eine andere nicht weit. Zwei arbaische Herren mit Glatze waren die Besitzer dieser netten kleinen Werkstatt. Das tolle in Kanada ist, man kann hier auch gebrauchte Reifen kaufen. Wem's gefällt. Anstatt 3 Stunden hat das ganze nur 30min gedauert und wir hatten somit nur insgesamt 2 Stunden Verspätung anstatt 5 Stunden.


Khoi weihte mich dann auch gleich in den Plan ein wie denn die Reise von statten gehen soll. Erst besuchen wir Verwandte, um irgendwelche Päckchen abzuholen, dann geht es nach Seattle in ein Geschäft namens REI (ziemlich gleiches Sportgeschäft) und dann endlich weiter zum eigentlichen Ziel. Dem Klettergebiet Tieton River.

So der Plan. Aber da ist noch die nette USA-Canada Border. Und ich glaub die Amis mögen mich nicht oder was auch immer der Grund ist. Die gleichen dummen Fragen. Wer ich bin, was ich mach, woher wir uns kennen, woher wir kommen, was wir vorhaben, wohin wir wollen. bla bla bla. Danach klebt dir die Dame von dem Grenzerhäuschen ein Oranges Post-it auf die Windschutzscheibe, dass wie ein Laufzettel ist. Darauf stehen alle Vergehen und man muss dann bei verschiedenen Schalter alles abklappern und rechtfertigen. Ich hab dann noch Bananen und Äpfel dabeigehabt und mein altes Visa Waiver Teil war abgelaufen. So ein Mist.

Und ich hätte das kleingedruckte lesen sollen. Darin heißt es. Wenn das Ding abläuft soll ich es einem Canadischen Grenzer geben und der bestätigt mir dann, dass ich momentan
auf Kanadischen Boden bin und nicht illegal in den USA.
Zugleich schickt er diesen kleinen Wisch der in meinem Pass war, nachdem ich es herausgenommen hab zurück in die USA. So die Theorie. Tatsache ist, keiner macht das, jeder nimmt es nur raus und schmeißt es weg.
Da ich das aber nicht gemacht hab. Durfte ich mir erstmal einen langen Monolog anhören über das Vergehen was ich denn begangen hab und ich jetzt wie ein Illegaler aussehe! Was irgendwie wiedersprüchlich ist, da ich ja nicht in den USA war, sondern von Canada wieder einreise. Wie auch immer. 1,5 Stunden und 6$ später sind wir dann endlich wieder unterwegs. Das tolle ist, am Schluss wird der Orange Post-It unterschrieben und dient als Ausfahrtserlaubnis vom Grenzgelände. Nur mit dem Teil kriegt man seine Autoschlüssel und wird nicht erschossen. Die Ironie an der Sache ist, dass der Beamte an der Ausfahrt in seinem Häuschen dem man den Zettel gibt, alle einfach in den Mülleimer schmeißt. Von wegen easy access. Die spinnen doch alle samt.



Der Stop bei den Verwandten war dagegen recht easy. Da Khoi ja aus Vietnam stammt und somit seine Verwandten auch. Ging alles in vietnamesisch zur Sache. Für mich als alter Lateiner überhaupt kein Problem ich hab mich da gleich mal ins Gespräch eingeklinkt. Aber mehr als ein Salve haben die dann wieder nicht verstanden. Naja vielleicht beim nächsten mal.


2 Stunden später waren wir in Seattle. REI!!! Ist das größte Outdoorgeschäft in den USA. Sprich man findet dort alles rund um Outdoor, Camping etc. (wen's genauer interessiert www.rei.com)
Ich bin natürlich auf fündig geworden. z.B. den Topf den ich mir noch am Montag für 50$ gekauft hab, gabs dort für geschmeidige 30$. Somit hab ich jetzt 2 Sets, wobei ich das andere zurückgebe :-) so spart man Geld!!!
Ich will auf alle Fälle nochmal dorthin, dass ist wie im Paradies. Die haben sogar einen eigene Kletterhalle im Geschäft. Echt fein!
Da nach unserem Shoppingrausch Rush-Hour war, suchten wir uns erstmal was zu Essen. Ein Pizzaladen um die Ecke, brachte die gewünschte Nahrung schnell und einfach.


Endlich ging es dem Ziel näher. Nach diversen Stops waren wir unterwegs in Richtung Süd-Westen. Zu erst ging es von Seattle in Richtung Bellevue und über die Cascades. Das ist eine Bergkette, die den regnerischen Westen vom Rest trennt. Soll heißen als wir über'm Berg waren, war die Landschaft wie ausgewechselt. Zuerst Regen, Wolken, recht grün mit Bäumen und all dem Zeug, danach kahl und trocken. Wie eine Wüste.

Laut Khoi ist es nur ein kurzer Trip in die USA. Doch es sind 500km und 7 Stunden Fahrtzeit. Für mich als Europäer, ist eine eine Reise von Salzburg nach Venedig. Sprich das dauert. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Vorallem mit dem dummen 65 Meilen Speedlimit. Voll die Bimmelbahn.


Mittlerweile dämmerte es schon. Letzter Stop Wal Mart Superstore 24/7.
Ich will nicht sagen ich bin voreingenommen oder denke in Schubladen. Aber ein Wal Mart in den USA, da hat man gleich ein paar Stereotype Bilder im Kopf. Und ja! Alle wurden erfüllt um euch klar zu machen was da in so einem 24 Stunden Wal Mart rum kreucht und fleucht (www.peopleofwalmart.com und schaut euch ein paar dieser Fotos an)
Der Grund für den Wal Mart Besuch war, dass wir eine Park-Parkbescheinigung brauchten. Also eine Parkerlaubnis im Park parken zu dürfen. Diese Bescheinigung bekommt man in der Camping und Jagtabteilung im Wal Mart gleich neben den Angelzubehör, Schrottflinten und der Taschenlampe. Munition und all das gabs natürlich auch zu kaufen, aber man musst mindestens 18 sein. Da kann man echt früh sein, dass die den Alkohol erst mit 21 kaufen dürfen, sonst würden echt noch schlimme Dinge passieren.
Getaner Dinge, legten wir nach ein Paar Umwegen (3mal hat Khoi die falsche Ausfahrt genommen und das in Folge) endlich den Rest der Strecke zurück. Mittlerweile war es schon fast 23Uhr als wir am Campground namens Windy Point unseren fliegenden Zelten hinterher jagten. Der Name Windy Point war nicht indianischen ursprungs so wie Sitting Bull. Nein es war echt windig. Ein echter Spaß wenn man sich das vorstellt. Im Schein der Autoscheinwerfer und mit Stirnlampen bewaffnet, sieht man ein Zelt durch die Nacht fliegen, gefolgt von einem hecktischen Khoi der versucht es wieder einzufangen. Welch Spaß.
Wir machten uns noch schnell ein Kleinigkeit zu essen. Eine Suppe und ein Wurstbrot. Als Khoi meinte, dass wir den Wecker auf 8Uhr stellen sollten, dachte ich mir meinen Teil und ging ins Bett.
Ich war echt froh im Zelt zu liegen und diesen witzigen Tag somit abzuschließen.

"Oh man die Amis" war einer meiner letzten Gedanken bevor ich vom Windgeräusch einschlief.

Sonntag, 4. Juli 2010

Dann fahr ma mal oder?

Letzte Woche hat mich Khoi, ein Kollege aus der Kletterhalle, gefragt ob ich nicht zufällig ein paar Tage Zeit hätte, denn er würde gerne auf einen kleinen Klettertrip fahren und ich könnte mitkommen.
Endlich dachte ich mir. Endlich raus, endlich mal wieder am echten Felsen klettern. Es ist schon wieder so lang her, dass es schon nicht mehr war ist.
Passt also. Ich hab Zeit. Doch das wars auch schon wieder. Mehr Infos hab ich nicht bekommen. Gut warum auch, lasst dich halt überraschen.
Einige Tag später hat er mich dann nochmal angerufen und gefragt ob ich denn überhaupt eine Campingausrüstung habe. Nett, dachte ich mir. Wäre gemein wenn ich jetzt nein sagen würde. Doch ich hab ja eine. Richt zwar nach dem Kayaktrip noch etwas modrig aber was solls. Is ja Camping und nicht das Ritz.
Irgendwann hab ich dann per Facebook erfahren, dass es in die USA geht. Umso besser dachte ich mir. Die Grenzer kennen mich ja eh schon. Das kann ja ein Spaß werden.
Nach und nach hab ich mir dann die Infos organisiert, die ich brauchte. Wann wir fahren welche Uhrzeit und wohin, wie das Klettergebiet heißt, wo wir schlafen, was für eine Art von Fels und welche Art von Klettern es ist. Was man halt so wissen will als erfahrener Kletterer, versteht sich doch von selbst oder?!
Am Dienstag sollte es also losgehen. Ich bin dann, da mir aufgefallen ist, dass ich keinen Topf zum Kochen hab, noch schnell zu MEC (Sportgeschäft) geradelt und hab mir einen Topf gekauft in den auch mein Kocher passt, so dass das ganze eine schöne Einheit ist. Glücklicherweise war auch Khoi da, weil er arbeiten musste, so dass wir die Zeit abklären konnten wann er mich abholt. Ich denke es war eine gute Idee, denn er wusste bis dahin ja noch nicht einmal wo ich wohne.
9:00 Uhr bei mir an der Kreuzung war die letzte Info die ich bekam, bevor er mit dem nächsten Kunden beschäftigt war.
Das packen war einigermaßen schnell erledigt. Zum ersten mal hab ich mir diese Fertignahrung gekauft, die Getrocknet wurde und die aussieht wie Astronautenfutter. Nur heißes Wasser hinzugeben heißt es. Bin ja mal gespannt. Ein Rucksack, eine Tasche und eine kleine Kiste. Kletterzeug, Essen und alles andere.

Dienstag, 1. Juni 2010

Konzerto infernalo!


Diese Wochenende? Am Sonntag? Diesen oder nächsten?

Das hat man davon wenn man vor lauter Freizeit-Stress schon nicht mehr weiß, wann man was macht.

Nein es war diesen Sonntag. Das John Butler Konzert.
Irgendwie hatte es war vertrautes und erinnerte mich gleich wieder an daheim und die Konzerte die ich mit meinen Freunden und meiner Schwester besucht hatte. Diesmal mit neuen Freunden, wobei meinen Schwester natürlich präsent war. Dank SMS hab ich sie auf den neuesten Stand gebracht.

Wir trafen uns zuerst bei Joss um uns schon mal gemeinsam in Stimmung zu bringen. Wobei ich nur müde und hungrig war, da ich den ganzen Tag in der Halle war und unterrichtet hatte.
Um so größer war die Freude auf das Konzert und die Tatsache mit entspannter Musik, Freunden und einem Bier den Abend zu verbringen.

Ab sieben war Einlass. Wir machten uns also so um kurz nach sieben auf in Richtung Commodore Ballroom, da wir nur 10-15min dort hin brauchten und somit massig Zeit hatten.

Ich liebe ja den Commodore Ballroom. Es ist einfach super entspannt dort.

Joss hatte die Tickets und als wir dir Treppen raufgingen, suchte ich gleich mal den Stand mit den T-Shirts, um zu sehen wie den die neuen aussehen. Da traf es mich wie ein Schlag.
Warum hängen da Shirts von State Radio?! Spielen DIE heute? Verdammt JA, die spielen. Ab da war es um mich geschehen. Ich war voll aus dem Häuschen. Eine für mich unglaublich wichtige Band namens Dispatch die sich 2006 aufgelöst hat, hat sich um den Sänger unter dem Namen State Radio wieder mit anderer Besetzung zusammen getan. Ich war nur noch happy.

2 meiner wichtigsten Bands an einem Abend.

Das Konzert war der Wahnsinn. Keiner der Leute mit denen ich unterwegs war kannte die Band, um so mehr konnte ich schwärmen und erzählen. Jeder war begeistert und wollte, dass sie weiterspielen. Sie heizten so richtig ein. Mit ihren Reggae, Ska, Punk und Rockklängen deren Melodie einfach ins Ohr ging, waren sie die perfekte Vorband. Wobei ich persönlich nach der Vorband schon mehr als zufrieden war und John Butler gar nicht mehr so richtig gebraucht hätte.

Doch auch da täuschte ich mich. Den als er auf die Bühne kam und mit „Used to get high“ anfing waren alle Sorgen und Zweifel vergessen. John war unglaublich gut drauf, scherzte und unterhielt sich mit dem Publikum. Die Stimmung war perfekt und für die nächsten 2 Stunden war Partystimmung angesagt.

Zu Beginn war ich noch skeptisch wie den das neue Trio ankommt, denn seit dem letzten Konzert hat er den Schlagzeuger und den Bassisten getauscht. Doch alle Skepsis war umsonst. Es war super.

Normalerweise ist John nicht sehr gesprächig, ich denke das ist halt so wenn man vor deutschem Publikum steht. Doch in Vancouver konnte er sich fast nicht bremsen.

Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen sich diese beiden Band nicht entgehen zu lassen.

Das nächste Konzert wartet auch schon. Kommenden Freitag! Ich kann nur hoffen das Wetter spielt mit, denn es ist ein Open Air Konzert. Xavier Rudd ist diesmal der Hauptakt. Wir werden sehen!

Samstag, 29. Mai 2010

Kayaken und die weiteren Pläne

So im Nachhinein kann ich behaupten ich hab Blut geleckt. Es war eine rießen Gaudi.

Doch ein paar Dinge sind zu beachten. 

1. Man braucht den richtigen Kayakpartner. Einen der nicht zu schnell und nicht zu langsam paddelt und der das gleiche Gemüt besitzt.

2. Wenn man mit mehreren unterwegs ist, sollte man schaun, dass man keine superlangsamen oder "superschlauen" Leute dabei hat, denn da hat der Spaß ein Loch. Denn nur zu warten macht auch keine Freude.

3. Insofern es Gezeiten gibt. Wissen wann was ist, sonst kriegt man mit dem Kayaks einen Vogel, wenn man die erstmal zum Wasser tragen muss. Auch sehr praktisch man sollte beobachten ob das Wasser steigt oder fällt. Sonst gehts euch so wie mir, dass ihr Geschirr abspült und auf einem kleinen Felsen kniet und als Ihr fertig seid, feststellt, dass ihr nicht mehr trockenen Fußes ans Ufer kommt. War mal wieder ober schlau.

4. Genug Trockensäcke. Alles in diesen Säcken war fein, alles andere naß. Je mehr man hat desto besser. 

5. Verlasst euch nie auf den Wetterbericht von Vancouver. Sieht man die Berge nicht mehr regnet es. Sieht man die Berge jedoch noch, fängt gleich zu regnen an.

Der nächste Trip mit dem Kayak kommt bestimmt wieder. Joss und Amanda waren gute Kayakpartner. Somit gibt es vielleicht eine neuen Trip im kleinen Kreise. Oder bloß Joss und ich.

Wir haben verschiedene Pläne mit dem Kayak. 

Auf alle Fälle wieder Indian Arm. Doch diesmal starten wir von Deep Cove. Das erspart uns den starken Verkehr mit den Booten und wir gewinnen 3 Stunden. Wir wollen den Indian Creek hinauf paddeln so weit wir können. Das könnte eine 4-5 Tage Tour werden. Kommt auf die Strömung im Fluss und den Wasserstand an.

Oder wir starten von Coquitlam, das liegt östlich von Vancouver und paddeln den Pitt Lake entlang bis zu dem Fluss von dem er gespeist wird und dann den Fluss aufwärts.

Oder als letzte Idee. Von Tofino auf Vancouver Island mit den Kayak von Insel zu Insel. Inseln gibts nämlich im Pacific Rim National Park genug.

Wir werden sehen was passiert. Jetzt heißt erstmal den geschundenen und mit Muskelkatern übersähten Oberkörper schonen.

3. und letzter Tag des Kayaktrips


Es gab nur eine Deadline für den heutigen Tag und das war, dass Sandra um 8Uhr abends im Flugzeug nach Deutschland sitzen musste. Doch da wir ja nur noch ein Drittel der Strecke vor uns hatten, war das kein bedeutendes Problem. Dafür hatten wir andere Herausfoderungen zu bewältigen.

Nach und nach wachte jeder auf und kroch aus dem Zelt. Der Tag war zwar nicht der schönste aber immerhin regnete es nicht. Es war bewökt und immer wieder kam mal die Sonne durch. 

Um ehrlich zu sein, war ich auf die Sonne gar nicht so scharf, denn es wurde dann gleich viel zu warm und schwül.

Wir konnten in Ruhe frühstücken und alles der Reihe nach packen. Einzig die Zelte waren nicht wirklich ganz trocken, denn die Luftfeuchtugkeit hat sich dort niedergeschlagen, doch etwas schütteln half da schon Wunder.

Wir brachten alles über die diversen Trampelpfade zurück zu den Kayaks. Doch als wir dort ankamen erlebten wir eine kleine Überraschung. Wir dachten das wir gestern vielleicht bei Ebbe angekommen sind und die Flut noch kommen wird. Leider war es anders herum. Wir kamen bei fast Wasserhöchststand an und wollten bei Tiefstand starten. 

Tolle Idee, nur dass das Wasser jetzt über 10m weg war und es ungemein schwierig und gefährlich war über die Klippen das Kayak zu Wasser zu lassen. Da wir die Dinger auch schon bepackt hatten waren sie auch noch ungemein schwer.

Mit vereinten Kräften schafften wir es dann, wobei wir sie das letzte Stück einfach ins Wasser rutschen haben lassen, da die Klippen plötzlich aufhörten und das Wasser einen halben Meter tiefer Stand. Aber egal. Dafür hatte ich dann trockene Füße als ich im Kayak saß, denn ich konnte über die Felsen reinsteigen.

Es waren dann vier Kayaks die sich nun auf die letzte Etappe machten. Natürlich waren die langsamen wieder langsam und die schnellen wieder schnell. Doch wir fanden einen einigermaßen angenehmen Rhythmus.

Nach einer Stunde gapaddel wollten natürlich die ersten schon wieder Pause machen. Ich blieb mit Amanda auf dem Wasser, denn wir hatten alles was wir brauchten und pinkeln musst ja keiner.

Das letzte Stück zurück um Burrad Inlet zog sich wieder in die Länge. Es gab eine Menge Verkehr auf dem Wasser und Sightseeing-technisch war es eher unspektakulär. Wir pushten also in Richtung Hafen und waren dann 2,5Std. später zurück. Anstatt der 5 Stunden beim Hinweg wohl gemerkt.

Die naßen und schwer beladenen Kayaks wurden dann aus dem Wasser gehieft und auf eine Wiese mit Parkbänken getragen auf der wir uns dann gleich ausbreiteten und allmählich alles wieder aus den Kayaks in die Rucksäcke packten.

Es war geschafft. 3 Tage mit Regen, Nebel, Wolken, Sonne, Wind und Wellen.

Natur pur. Alles was wir brauchten war in den Kayaks.

14 Stunden im Kayak mit Gepaddel. 14 Stunden mit 36 Schlägen pro Minute und insgesamt über 30.000 Schlägen, die sich auf 60km verteilt hatten.

Schön wars, doch das nächste Mal einfach ohne Regen.

Freitag, 28. Mai 2010

2. Tag des Kayaktrips

Eigentlich hätte ich gedacht mein Körper bräuchte länger um sich von den Strapazen des Vortags zu erholen. Doch es war gerade mal neun Uhr als ich aufgewacht bin. Im Zelt war es ziemlich schwül warm und der Regen der bereits zum Schlafen gehen angefangen hatte, war noch immer present.

Das ist nicht gut dachte ich mir. Vielleicht ist es ja bald vorüber und vielleicht hört er sich im Zelt nur nach mehr an. 

Letzteres bestätigte sich dann glücklicherweise. Denn es war lediglich nur ein leichter Regen, doch auch nur für die nächsten 30min, denn dann bestätigte sich weder ersteres noch letzteres. Die Wolken hingen so tief, dass sie fast anfassen konnte. Das Wasser war glatt wie ein Spiegel, lediglich der Regen machte die typischen Kreise aufs Wasser.

Ich scheinbar der einzige war, der sich aus dem Zelt quälte, denn alle anderen wollten den Regen noch aussitzen. Somit ging ich erstmal meine Regenjacke holen, weil ohne war es mittlerweile nicht mehr möglich sich im Freien aufzuhalten.

Nach und nach kamen die ersten Gesichter bei den Zelteingängen zum Vorschein. Die Stimmung war eher gedrückt, doch nicht aussichtslos. Eine kurze Regenpause machte sogar das Frühstücken einigermaßen angenehm, so dass dann alle einigermaßen trocken blieben.

Doch Petrus war uns nicht hold. Der Regen setzte wieder ein und das Lager wurde dann im strömenden Regen abgebaut und wieder in die Kayaks verladen.

Die Schweden hatten leider kein Glück mit Ihrem Zelt, denn es war alles naß im Inneren. Somit machten sie sich gleich auf den Heimweg ohne eine weitere Nacht im Indian Arm, was jeder verstand, denn wer liegt schon gern im Nassen.

Höchste Priorität beim Packen hatte mein Sitz im Kayak. Mir war es egal, dass das Zelt naß war oder dass es langsam bei den Schuhen naß reinging. So lange ich wenn alles erledigt ist mit einem trockenem Arsch im Kayak sitze war mir alles wurst. Und es klappte wunderbar. Zwar musst mein Pulli von gestern als Handtuch herhalten, aber ich hatte einen trockenen Sitz. 

Das Packen klappte relativ gut. Selbst der Schalfsack kam mehr oder weniger fast trocken in den Packsack zurück.

Und obwohl jeder gestern ser froh war wieder an Land zu sein und nicht paddeln zu müssen, waren diesmal alle happy, als sie im Kayak saßen. Der Spray Skirt verhinderte, dass der Unterkörper und der Bauch naß wurden und die Regenjacke und die Schwimmveste kümmerten sich um den Rest des Körpers. Einzig die Hände waren mal wieder dauer naß und nach ein paar Minuten schrumplig wie Rosinen.

Doch es machte Spaß im Regen zu paddeln. Es hatte was von Therme, Freibecken und Regen. Man war Naß und doch war einem nicht kalt.

Natürlich gab es so manchen wunden Punkt, der einem von gestern noch deutlich weh tat. Seien es die Schultern vom Paddeln, die Handinnenflächen die spannten oder die Fersen die vom ewigen Steuern wund waren. 

Nachdem wir uns von den Schwedinnen und der Deutschen verabschiedet haben, sind die restlichen 4 Kayaks eine halbe Stunde später zu Wasser gelassen worden.

Unsere Tour führte uns dicht am Ufer von Croker Island entlang zu den Granit Falls. Es war deutlich spannender am Ufer entlang zu paddeln, somit konnten wir uns nicht nur durch die überhängenden Bäume vom Regen schützen, wir konnten auch Croker Island genauer unter die Lupe nehmen.

Nach einer halben Stunde jedoch hörte man es schon ein monotones Rauschen, was sich langsam zu einem Dröhnen und Donnern steigerte. Bei der letzten Biegung am äußertsten Zipfel der Insel sahen wir dann endlich die Granit Falls.

Eine ziemlich große Wasserrutsche aus Granit, die irgendwo am Berg Ihren Ursprung hatte und auf der das Wasser ins Tal rauschte. Das tolle war man konnte mit dem Kayak relativ nah an den Wasserfall ran. Natürlich nur soweit es die Steine und die Strömung zu ließen.

Faszinierend daran war, dort wo das Süßwasser auf das Salzwasser traf, waren hunderte kleiner Qualen im so genannten Brackwasser.

So schnell der Zauber kam, so schnell verflog er auch wieder, denn wir hatten unser eigentlich es Ziel erreicht. Nun hieß es Kehrt machen und auf den Twin Islands das letzte Nachtlager aufschlagen.

Doch ich wollte unbedingt noch bis zum äußersten Nordlichen Punkt vom Indian Arm. Dazu musst ich erst noch etwas Überzeugungsarbeit leisten, denn 2 Kayaks wollte fix nicht mit und Joss war sich nicht sicher. Doch zu guter letzt war die Lösung perfekt. Die zwei Uninteressierten Boote machten sich bereits auf den Weg, was gut war, denn die waren sowie die 2 langsamen, während Joss, Amanda und ich uns weiter in Richtung Norden aufmachten.

Der Abstecher in Richtung Flussmündung, denn hier trifft der Indian Creek auf den Indian Arm, war mit Abstand das beste am ganzen Trip.

Je weiter wir paddelten, desto ursprüunglicher wurde die Natur. Seelöwen die wir immer nur im Wasser sahen, lagen plötzlich auf den Sandbänken und genoßen die Ruhe, die wir natürlich nicht störten.

Das Wasser wurde immer seichter und mehr und mehr Sandbänke kamen. Dazwischen war Bäume verstreut wie Mikado. Es sah aus wie ein Baum-Freidhof. Das Faszinierende jedoch war, dass die Bäume wir Schiffwracks unterwasser oder nur knapp unter der Oberfläche waren. Somit war das steuern eine echtes spektakel. Teilweise mussten wir das Ruder einklappen um ein Hinderniss zu passieren.

An der Mündung war das Wasser an den Sandbänken so seit, dass wir sogar mal aufgrund liefen. Doch etwas gehopse und gepaddele half schnell weiter.

Wir paddelten langsam an den Bäumen vorbei mit nie mehr als einer handbreit Wasser unterm Kiel und bahnten uns unseren Weg in Richtung Indian Creek, als  plötzlich die Sandbank verschwand und eine rießige Klippe unter Wasser auftat.

Zeitlgleich setzte eine leichte Strömung ein und wir wussten wir haben den Fluss gefunden. Wir folgen dern Strömung flussaufwärts, vorbei an all den Bäumen die im Wasser lagen und wie Geister aussahen. Amanda war dafür verantwortlich als Navigator zu arbeiten, während ich versuchte Kurs zu halten. Bevor wir dann endlich den Fluss erreichten war ein Baum quer im Fluss, der wie eine Schranke fungierte gerade mal wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche verhinderte er, dass Motorboot in den Fluss fuhren. Doch für die beiden Kayaks kein Problem. Ruder hoch und zwei kräftige Schläge und wir hatten das Hinderniss passiert.

Von dort an sind wir noch einige minuten den Fluss hinauf gepadelt, bevor wir umdrehten, den der Fluss ersteckt sich mit dem Kayak mehrere Tag nach Norden. Und da wir ja noch ein gutes Stück vor uns hatten, machten wir kehrt.

Die anderen hatten schon ca. 2,5 Stunden Vorsprung. Und da wir uns dachten, dass sie nicht so schnell sein konnten setzten wir zur Aufholjagd an. Es ging wieder entlang der Ufer und jeder Zenitmeter wurde erkundet. Es ging unter Bäumen die im Wasser hingen hindurch, unter Felsvorsprünge und entlang gewaltiger Klippen.

So spannend das auch war, entschlossen wir uns nach einiger Zeit das Erforschen der Ufer zu lassen und den schnellsten Weg einzuschlagen. Soll heißen einmal quer über den Indian Arm. Das hieß Verlust jegliches Geschwindigkeits- und Entfernungssinns. 

Wir kamen nach 3 Stunden auf den Twin Islands an. Nur eine Stunde nachdem die anderen beiden Boote ankamen. Ja,wir waren gut! :-)

Wie der Name schon verrät sind es zwei Inseln. Somit mussten wir erstmal herausfinden auf welcher der beiden Insel die Mädels gelandet sind. Wir konnten die Kayaks dann auf der 2. Insel ausmachen und begannen damit einen geeigneten Platz zum anlanden zu finden. 

Wir zogen die Kayaks den felsigen Strand hinauf und machten uns auf die Suche für einen geigneten Platz für die Zelte. Die Insel bestand nur aus Felsen und Bäumen, was das Campen bzw. das Finden eines geigneten ebenen Platzes erschwerte. Doch wir waren erfolgreich. Es war zwar etwas eng und wir mussten die aufgebauten Innenzelte wie bei Tetris immer wieder drehen und versetzen, aber alle fanden einen Platz.

Einziger Nachteil die Kayaks waren etwas weiter entfernt, da die Ufer zu steil waren, um sie in der Nähe das Lager zu haben.

Anschließend ging es geradewegs zum kochen, jeder wollte etwas essen solang es noch hell war, denn wir lagen diesmal gut in der Zeit. Es war hell die Kocher brannten und das Nudelwasser war heiß. Da wir mehr Leute als Kocher hatten, begannen die, die schon gegessen hatten oder warten mussten, Feuerholz zu sammeln und ein kleines Lagerfeuer zu machen. Somit saßen wir alle am Feuer zusammen und sahen auf die Bucht von Deep Cove.

Es waren noch 2 Fackeln übrig die wir auch anzündeten und zwischen den Zelten aufstellen, somit sah jeder wo er hin musst und stolperte nicht über Heringe.

Diesmal blieb auch der Regen aus, was jedem mehr als recht war, weshalb wir bis nach Mitternacht am Feuer blieben und Spaß hatten und Faxen machten. Einzig der Wind der das schlechte Wetter wegbließ fing an und der Wind war kalt. Daher verkrochen sich alle wieder in die Zelten. Etwas wehmütig und erschöpft kroch auch ich in den Schlafsack, denn der Trip hätte ruhig länger sein können.