Sonntag, 11. Juli 2010

4. Tag Climbing Trip Tieton River

Guten Morgen Sonnenschein. Hey was macht der Wind hier?! Naja was soll ich sagen. Es ist mein Tag. Yeah!!! Ich hab Geburtstag!


Ich kann mich noch an Khoi erinnern, als ich Ihm erklärt hab, dass ich am Freitag nicht zu spät heimkommen wollte, da ich mit ein paar Freunden feiern wollte. Letztenendes haben wir unsere Feier auf Freitag verschoben. Was macht man nicht alles für etwas Klettern.

Der heutige Tag begann wie der vorige. Ich war als erster wach und kochte Teewasser, kühlte meine Hände und putzte Zähne.
Für eine Geburtstag eigentlich ein recht schöner Tag und ein recht feiner Geburtstag. Klettern in den USA. Was will man mehr. Die Sonne lacht und Khoi spurtet mal wieder in Richtung Klo.


Da das unser letzter Tag war, hieß es zusammenpacken und alles im Auto verstauen.
Ich denke ich kann behaupten, dass ich schon so eine Art erfahrener Camper bin und somit weiß wie ich packe und wann was drankommt. Somit erledigte ich so manches während ich auf mein Teewasser wartete und so manches nach dem Frühstück.
Khoi kochte erstmal Wasser für seinen Haferschleim, den er aß während er zwischen dem Frühstück und dem Zelt hin und herrannte. Er hatte noch nicht mal die Hälfte seines Haferzeugs gegessen, als er den Kocher wieder startete um sich einen Eintopf zu machen. Es endete damit, dass er mal einen Löffel Eintopf nahm und dann wieder beim Haferschleim einen Löffel aß. Eine echt scheussliche Kombination. Ich hatte auf meinem Speiseplan den obligatorischen Tee, ein Salamibrot, ein Käsebrot, ein Nutellabrot, einen Apfel und einen Banane.

Während er also noch mit seinem Frühstück beschäftigt war, konnte ich mich nach und nach über meine Zeug hermachen. Kocher, Kochutensilien etc. Waschzeug, haha, nach 4 Tagen ohne Dusche kam mir das Ding echt überflüssig vor.
Khoi hatte mit seinem Löffel im Mund wenigstens schon mal das Überzelt abgebaut. Immerhin!
Anschließend gind er das Geschirr abspülen. Nach einer Stunde kam er wieder. Mir ist es immer noch ein Rästel was er in dieser Stunde gemacht hat und wo er war. Ich war auf alle Fälle fertig mit packen und starrte auf meine schwarze Tasche in der alles Platz gefunden hat. Zelt, Kocher, Schlafsack, Isomatte, Klamotten. Nur mein Kletterrucksack und das restliche Essen war separat. Ich war recht stolz auf meine Packkünste.
Um das ganze mal abzukürzen, auch Khoi schaffte es dann alles ins Auto zu packen. Es war aber dennoch wieder 13Uhr bis wir im Auto saßen.

Heute war wieder Trad-Climbing angesagt. Hurra! Tonnen von Equipment, Ewigkeiten nach oben und Schmerzen in den Händen und Zehen. Ich kanns kaum erwarten.
Positiv an der ganzen Sache war, dass der Zustieg ein kleines Abeuteuer war. Es gint über eine Hängebrücke a la Indian Jones und über eine Au die ziemlich wild romantisch war. Khoi war am Auto recht happy, daher diesmal nicht seine ganze Ausrüstung mitnehmen musste, da die Risse hier größer sind. Diese Vermutung sollte sich später noch als Irrtum erweisen.
Da sich meine Einstellung zu Crack-Climbin seit gestern nicht wirklich geändert hat, war ich nur ein kleines bischen happy über das was mir bevorstand. Meine Hand war glücklicher weise nicht mehr taub, auch wenn sie nicht wirklich voll einsatzbereit war.
Um es langsam anzugehen, fasste ich die Entscheidung heute nicht Vorstieg zu klettern. Gute Entscheidung, denn bereits die 3. Route verwies mich in meine Schranken. Rissklettern kann man in 2 verschiedene Arten. Entweder man lehnt sich in eine der beiden mögliche Richtungen, links oder rechts vom Riss und baut entsprechend Zug und Druck auf und bahnt sich seinen Weg. Oder man benützt seine Füße und Hände als eine Art Dübel. Soll heißen man quetsch schon wie zwei Tag zuvor seine Extremitäten in den Riss. Mit den Füßen funktioniert das recht simpel.

Anstatt das beim rechten Fuß z.B. die Große Zeh zu kleinen Zeh von Links nach rechts verlaufen, dreht man den Fuß so, dass die große Zeh oben und die kleine Zeh unten ist, steckt den Fuß in den Riss und dreht ihn wieder in die Ausgangposition zurück. Ähnlich wie ein Bajonett-Verschluss. Schwachsinnig, gell.
Hände ist genauso. Bloß dass man die flache Hand in den Riss steckt und im Riss zur Faust macht und somit die Hand im Riss steckt. Ist der Riss nicht groß genug macht man keine Faust, sondern winkelt die Finger so weit ab, bis der Handrücken anstößt und die Hand blockiert. Blutiger Handrücken und Knöchel inklusive.
Somit macht man ab und zu einen Klimmzug an seinen zwei im Riss steckenden Fäusten die schon vor lauter Druck and den Druckstellen taub sind.

SCHWACHSINNIG!!!
Nach der 3. Route habe ich eine Route entdeckt in der die Risse nicht vertikal sondern horizontal verliefen. Welch Freude. Gleich rauf dachte ich mir. Und das war die beste Route des Tages.
Nach einer Pause wollte Khoi noch 2 Routen klettern, als er feststellte, dass er das benötigte Equipment im Auto vergessen hat. Typisch, aber okay. Ich saß mit meinem Apfel in der Sonne als er sich auf den Weg zum Auto machte. Es dauert ca. 10-15min zum Auto, sprich in einer halben Stunde ist es leicht zu schaffen. Außer man verläuft sich. Eine Stunde später waren wir wieder zusammen an der nächsten Route, startklar für den nächsten Start.
Oh man was für ein verrückter Tag. Ich hab die letzten Routen ausgelassen, da ich einfach zu müde und meine Füße zu schmerzhaft waren.
Gegen 20Uhr machten wir uns auf den Abstieg und waren um 21Uhr mit Auto unterweg in Richtung Yakima (60min später!!! Falls einem das komisch vorkommt, möchte ich auf den ersten Klettertag hinweisen. Schuhwechsel, Klettergurt

etc.)
Nach einem Tankstop und einen Fast Food Stop bei Jack in the Box, ging es so gegen 22:30 auf in Richtung Vanocouver.
Kein Stress laut Khoi sind ja nur 500km und ca. 6 Stunden plus die US-Canada Grenze und das deklarieren, der Sachen die er sich schicken hat lassen. Hurra!
Kaum aus dem Tal stellte Khoi die lokalen Radiosender ein. sechs Stationen 1,2,3,4,5,6. Ich bin ja kein Zapper. Ab und zu wenn ich fernsehe vielleicht. Im Auto mit Radio nie. Khoi ist eine Zapper. Es wird ein Lied angehört, sobald es vorbei ist, wird nicht gewartet was als nächstes kommt. Es wir gleich um geschaltet und durchgezappt, wobei die Stationen die er als letztes hatte ausgelassen wird ?!?!?!?
Ist nichts dabei wird der Radio ausgeschaltet. Für ca. 5 min, denn so lange kann manximal ein Lied dauern und lässt so mit die wieder die Möglichkeit offen, dass vielleicht ein gutes Leid laufen könnte. HILFE!!! Ich hasse Celin Dion!

Nach etwa 3 Stunden Fahrt meinte Khoi ob ich den Party verschieben konnte. Ich meinte nur, dass es kein Problem war. Gut, sagte er und fragte wer den Geburtstag hätte. Kurz schaute ich etwas verdutzt. Ich glaub er hat es gemerkt, denn er meinte schnell, dass es meiner ist. Er hat's voll vergessen oder ist zu verplant um sich zu erinnern. Aber das war Okay.
Es zog sich echt ein ganz schönes Stückchen. Jeder Kanadier oder Ami verkauft dir den Trip als Kurztrip oder schnellen Ausflug. So nach dem Motto von München nach Salzburg. Doch das war es nicht. Die Distanz entspricht Salzburg - Venedig. Selbst an den Gardasee ist es kürzer!
Was soll ich dazu

sagen.
Die Grenze war dann nochmal eine kleine Geduldprobe. Es ist erstaunlich wie viele Leute um halb drei morgens über die Grenze wollen.
Die Grenzerin war recht nett. Die üblichen Fragen. Wie z.B. was mein Status in Kanada ist. Single! 27 Jahre jung und auf der suche nach einer Kanadierin um die Staatsbürgerschaft zu bekommen! Nein, das hätte ich sagen können. Work and travel war jedoch die Antwort. Ich wäre mir nicht sicher ob sie um die Uhrzeit diese Art von Spaß verstanden hätte.

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