Donnerstag, 11. Februar 2010

05.02.2010 / Was ist denn mit euch los?!

Die Idee war ja nicht schlecht. Ein Infoabend über einen sehr interessanten Studiengang der Capilano-University in Squamish. Der Lehrgang schimpft sich, Outdoor Leadership Certificate und ist ein 20 wöchiges Programm, das neben Klettern, Wandern, Backpacken, auch Kayaken, Raften, Segeln etc. enthält. Klingt ganz nach meinem Geschmack. Und so was kann man hier in Kanada auch noch studieren. Das ist ja der Hammer.

Na dann. Marie eine gute Freundin von Sandra und mittlerweile ein Bekannte von mir, hat mich auf die Idee gebracht, mitzukommen. Alle kennen wir uns übers klettern und somit war ich schnell überredet mitzufahren und es mir mal anzuhören.

Gesagt getan. Donnerstag Abend sollte es um 19:00h losgehen. Und da ein herrlicher Tag war und die Sonne schien, holten wir unseren Leihwagen bereits frühzeitig ab, um den Tag in Squamish noch nutzen zu können. 

Bei der Fahrt ging es auch gleich hinaus aus Vancouver und in nördlicher Richtung auf dem Sea-to-Sky-Highway in Richtung Squamish/Whistler. 

Und somit auch gleich in den Olympischen Fackellauf. Wow, echt toll. Ich war schwer beeindruckt von dieser Fackel. Von Prinizip läuft einer mit einem etwas spacig-futuristischen Camping-Gaz Kocher einmal durch Kanada und macht auf olympische Flamme. Wems gefällt, gell!

Interessanter war der Stop im Bouldergebiet am Fuße des Chief. Der Chief ist ein riesen Granit-Block und gleichzeitig, das Kletterzentrum Kanadas. Bouldern ist somit eine riesige Sache dort. Und ich habe erst durch eine kleine Wanderung kapiert warum. Das ist klettern vom feinsten. Also ab geht die Lucy im Sommer!

Da es nach und nach zu dunkel wurde, um sich die Boulderfelsen im Wald noch länger anzuschauen, war es an der Zeit sich wieder in Richtung Auto aufzumachen. Die Eindrücke blieben und machen einen hungrig auf mehr, wenn es wieder trocken ist.

Doch jetzt war es erstmal nötig was zu essen zu finden, denn bis nach dem Vortrag wollt ich nicht warten. Marie kannte ein gute Sushi-Lokal in Squamish, was dann auch eine hervorragende Lösung des Problems darstellte. 

Pünktlich um sieben ging es los mit dem Vortrag, doch davor musste man erst noch die Uni finden. Uni klingt vielleicht etwas irreführend, denn in der Metropole Squamish ist der Campus für diesen Studiengang nicht recht viel mehr als ein Mehrfamilienhaus. Naja man kann halt nicht jede Uni mit Standford vergleichen.

Der Vortrag wurde von einem sehr jungen Professor gehalten, der durch seinen Outdoor-Background schon recht weit herumgekommen ist und jetzt unterrichtet.

Wie gesagt man macht fast jede Outdoor-Aktivität und bekommt eine Menge Zertifikate am Schluss überreicht. Ein Crash-Kurs in nur 20 Wochen. Klingt echt zu gut, doch irgendwo musste ja der Haken sein.

Im Internet stand, dass es ca. $3000 kosten wird. Doch das war nur die halbe Wahrheit. Denn der Kurs setzt sich aus Credits ($3000) und Courses ($4000) zusammen. Das heißt, dass es $7000 sind. Doch auch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn ein Kanadier muss $7000 zahlen, da er durch den Staat subventioniert wird. Mal angenommen ich wäre so verrückt und würde den Kurs machen, müsste ich als Nicht-Kanadier die Subventionen auch übernehmen und somit bläst sich das ganze für diese 20 Wochen auf insgesamt $14.000 auf? Ab diesem Zeitpunkt war es bei mir vorbei. 

Mir war nicht klar wo dort die Relation zur echten Welt lag? Ich mein, wenn ich mir nach dem Kurs das Kayak, die Segelyacht oder das Raftingfloß behalten hätte dürfen, hätte ich es vielleicht gemacht. Aber so hat's mit nur die Sicherung rausgehaut und ich war sprachlos. Die verlangen mehr Geld in diesen 20 Wochen, als ich überhaupt verdienen könnte. Da stimmt doch was nicht. Geht's denn überhaupt noch oder spinnt jetzt jeder hier.

Anschließend war noch eine kleine Fragestunde, auf die ich dann gänzlich verzichtet habe. Da ich wie gesagt eh sprachlos war.

Abschließend ist zu sagen, dass es ein tolles Bouldergebiet und einen leckeren Sushiladen in Squamish gibt, die diese Fahrt durchaus lohnenswert gemacht haben. Jedoch ist die kleinste Uni der Welt mit dem teuersten Programm der Welt voll fürn Arsch. Ich komm bestimmt wieder nach Squamish, aber nur um zu klettern. So viel ist sicher.

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