Freitag, 12. Februar 2010

10.02.2010 / Stop-Schilder und Fotos

Es ist nie einfach mehrere Leute unter einen Hut zu bringen. Umso erfreulicher ist es wenn es dann doch klappt und eine Gruppe von Menschen, die sich nicht wirklich kennen, etwas gemeinsam unternehmen.

Ich hab mich der Mission Mt.Baker angenommen und mich um alles gekümmert. Auto, Versicherungen, Kosten, Kontakte etc. Jetzt müssen nur noch alle Leute wie versprochen auftauchen.

Mit dem Ziel vor Augen, dass ich am Mittwoch Ski fahren gehen werde, waren die Nachtschichten zur Nebensache geworden und ich hatte nur noch eine Sache im Kopf.

Zuerst wollten wir zu 5 fahren, aber da sich Marie am Fuss verletzt hatte, waren wir nur zu viert, was in Summe aber auch besser war, da es somit einfacher war, dass alle ins Auto gepasst haben.

Ein weiterer Roadtrip in die USA.

Um sieben Uhr trafen wir uns alle bei der Autovermietung und nach dem ganzen Papierkram und dem Beladen des Autos gings auch gleich los. 

Die Fahrt führt uns auf dem Canda 1 Highway in Richtung Abbotsford. Dieses Dörfchen liegt direkt an der Grenze zu den USA. Das die Einreise in die USA nicht immer einfach ist war schon klar. Somit stieg auch der Puls je näher wir kamen.

Glücklicher weise war an der Grenze nichts los, so dass wir nicht warten mussten.

Ich muss dazusagen, Grenzen sind für mich als Deutscher/Europäer immer so eine Sache. Ich kenn sie zwar, aber in der EU haben sie an Bedeutung verloren. Ganz anders in den USA. Oh mein Gott! Amerikaner sind schon sehr heikel was Grenzen angeht.

Naja, was macht man also als Deutscher wenn kein Auto am Grenzerhäuschen steht, man fährt bis zu dem Häuschen und gibt die Papiere her. FALSCH!

Den wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ein Stop-Schild (mal wieder) war dort davor aufgebaut und das hab ich natürlich wieder knallhart übersehen.

Der Sinn des Schildes war mir nicht klar, da es ca. 50m weg vom Grenzer stand. Erst beim zweiten Blick sind mir die Kameras aufgefallen, die von jedem Insassen und dem Auto ein Foto machen. Okay, war dann auch klar, dass ich erstmal einen Megaanschiss bekommen hab.

Ob ich denn nicht lesen kann und ob mir den die Bedeutung des Wortes Stop nicht klar sei und dass dieses Schild die gleiche Bedeutung international hat und soweiter. Ich bin da natürlich mal wieder auf einen Grenzer mit sehr sonnigem Gemüt gestoßen. Am liebsten wäre ich ihr (ja es war eine sympathische junge Frau) mit dem nackten Arsch ins Gesicht gesprungen. So unfreundlich, naja sie hat wohl noch nie was vom Schengener Abkommen gehört, dachte ich mir, drückst nochmal ein Auge zu.

Den nächsten ausrutscher hat sich Joss, mein Beifahrer an diesem schönen Tag, geliefert. Denn es ist nicht erlaubt Foto von Grenz übergängen zu machen. Leider hat der Idiot seinen Blitz nicht ausgeschalten, so dass die Grenzerin schon im Drei-Eck gesprungen ist und uns schon beinahe nicht einreisen lassen wollte, solange die Fotos nicht gelöscht sind. Kein Wunder, dass keiner die Amis mag. So wie die drauf sind.

Nachdem wir dann noch zwei Touristen Visa beantragen musste und unser Auto noch begutachtet wurde, hat sich Sandra den nächsten Schnitzer erlaubt. Denn auf die Frage hin ob und wie sie denn schon mal in den USA war, meinte sie ja und zwar mit einem Visum. Was sie nicht wusste ist, da es schon 9 Jahre her ist, sie das Visum aus Ihrem alten Reisepass in den neuen übertragen hätte lassen müssen, da das Visum noch ein Jahr gültig ist. Tja kein Visum keine Einreise. Nach hin und her mit dem Supervisor klappte es dann doch.

Vonwegen nichts los und keine Wartezeiten. Nichts los war wirklich, doch warten mussten wir 45min bis es endlich weiterging. Glücklicher weise hatte ich keine Orange dabei, denn hätte ich eine in die USA geschmuggelt und das Stop-Schild übersehen, wäre ich bestimmt jetzt in Guantanamo.

Der Skitag startete somit erst anstatt um halbzehn um elf Uhr. Denn nach der Pause an der Grenze, mussten wir noch die Ski ausleihen und uns startklar machen.

Mt.Baker ist ein kleines und feines Skigebiet. Die Preise sind OK und es ist wenig los. Man kann dort viel Backcountry fahren, da es keine Skipartol gibt. Das Skigebiet gilt als schneesicher und der Berg, der ein ehemaliger Vulkan ist, hält den inoffiziellen Weltrekord in Sachen Schneefall. Leider war bei uns der erste Schneefall seit 3 Wochen. So dass die Basis zwar da war, aber von Pulverschnee jede Spur fehlte.

Der Tag verging sehr schnell und auch wenn ich zu Beginn des Tages noch recht steif auf den Skien war, ging es mir am Ende um so besser und ich bin wieder zu höchster Form aufgelaufen.

Die Rückreise nach Kanada war ein Klax im Vergleich dazu was die USA betrieben haben. Somit waren wir ohne größere Verzögerungen dann bald wieder in Vancouver.

Da ich das Auto erst später zurückgeben musste hab ich es noch genutz etwas durch Vancouver zufahren und einige Einkäufe zu erledigen. Ein gutes Gefühl mal die Stadt aus Sicht eines Autofahres zu erleben.

Einen zweiten Besuch in Mt.Baker werde ich bestimmt bald wieder machen, doch davor schaue ich mir die Schneelage und die Stop-Schilder nochmal genauer an.

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