Dienstag, 12. Januar 2010

Roadtrip California / 4.Tag


Heute hieß es früh aufstehen, denn wir hatten zum ersten Mal einen festen Termin und der hieß Alcatraz. Unsere Tour startet um 10:00Uhr und man sollte 30min vorher da sein. Plus Frühstück, packen, Auto holen, umparken und und und.

War aber dann alles ganz easy. Nur blöd, dass wir für das Parken doppelt bezahlen mussten, bzw. den Stellplatz nicht voll nutzen konnten. Shit happens. 

Wenigstens waren wir pünktlich. Und das war gut so. Keine Ahnung wie viele Leute auf das Schiff passen aber mindestens 200 Leute schon. Das tolle an den USA ist, die sind Weltmeister im Schlangestehen. Da gibt es Absperrbänder ohne Ende und du denkst dir: Ach halb so wild. So lang ist die Schlange eh nicht. Aber dann siehst du die Bänder und Kordeln und läufst im Zick Zack für ne Stunde.

Alcatraz selbst ist ca. 30min mit dem Boot entfernt. Eine Festung im 10 Grad kalten Wasser. Hat was beeindruckendes je näher man kommt. Die Insel selbst ist mittlerweile kein Gefängnis mehr und wurde in den 70ern in die lange Reihe der US Nationalparks aufgenommen. 

Man merkt schon die Leute die diese Touren anbieten sind Profis. Man wird schnell durch alles geschleust und bekommt 3 Möglichkeiten die Insel zuerfahren.

Die angenehmste ist die mit dem kostenlosen Audioguide und einer festen Route. Man kann mehr oder weniger seinen eigenen Rythmus gehen und sieht alles.

Natürlich hatte ich mal wieder das Glück des Deppen. Bei der Ausgabe der Audioguides muss man danach ein paar Meter gehen bis man das Teil startet und man die Tour beginnen kann. Und da war es natürlich schon zu spät. Mein tolles Stere Headset war ein blödes Mono Headset, weil ein Kopfhörer kaputt war. Ich musste dann alle paar Minuten den Kopfhörer drehen, weil das eine Ohr schon heiß gelaufen war. War mal wieder typisch.

Das Gefängnis an sich hatte eine ganz besondere Atmosphere, die auch von den unzähligen Touristen nicht zerstört werden konnte. Man wurde durch die Zellen geführt, sah wo ein blutiger Aufstand verübt wurde, die Einschlaglöcher von Granaten und stand dort wo jemand ermordet wurde. 

Die Gänsehaut, die einem über den Rücken läuft, wenn man in einer Zeller in der Isolationshaft steht und die Geschichten dazu im Ohr, waren doch sehr stark. Man wurde quer durchs Gefängnis geführt, Speisesaal, Bücherei, Verwaltung etc.

Nach unserem Besuch auf Alcatraz war es nun an der Zeit SF zu verlassen und uns in Richtung Süden aufzumachen. 

Doch ich wollte bevor es so richtig los geht noch einen kleinen Stop einlegen. Und zwar in Palo Alto. Stanford University. Ich wollt mal sehen was es mit dieser Uni mit dieser Kaderschmiede so auf sich hat. Jeder der studiert kennt Stanford, der Ruf eilt der Uni voraus.

Der Campus ist rießig. Allein der Park vor der Uni ist schon gewaltig. Eine Allee gesäumt von Palmen geht direkt auf den Haupteingang zu. Das Campus gelände ist sehr groß und architektonisch interessant. Es ist alles aus Sandstein und sieht aus als wäre is viel hundert jahre alt, doch das mit uralt ist in den USA so ne Sache.

Nach dieser geistig wertvollen Pause ginge es dann endlich los. Diesmal hat Chris das Steuer übernommen. Und ich bin auf dem Arschlochsitz gehockt. So eigentlich kein Stress, doch die Fahreweise war ruckartig und plötzlich, so dass Spurwechsel nicht fließend und Kurven ruppig waren. Das wurde Ihm, dann auch im Laufe des Tages von Heike und Ben gesagt. Das hatte zur Folge, dass er sich nicht mehr hinters Steuer saß. Mir wurde immer schlechter hinten im Auto, so dass ich dann irgendwann auf dieser Küstenstraße das einzig vernünftige gemacht hab. Nein, ich habe nicht in die Seitenverkleidung gekotz. Ich hab versucht zu schlafen, was auch funktioniert hat.

Doch davor war es echt anstrengend. Jeder hatte Hunger, musste aufs Klo und Debby wollte bei jedem Sandstrand stehen bleiben. Aber kennste einen kennste alle Strände. 

Ich war um jede Pause froh die ich kriegen konnte. Langsam wurde es dunkel und die Streck blieb kurvig wie sau. Landschaftlich wunderschön, doch kurvig und wir hatten noch keine Unterkunft, bzw. jede war irgendwie zu teuer.

Weit nach Anbruch der Dunkelheit sind wir endlich fündig geworden. Mitten in der Region Big Sur, ein Küstenteil, weit ab von jeglicher Zivilisation, ohne Handyempfang und Internet, sind wir in einem kleinen und feinen Hotel untergekommen. Leider war das Essen dort nicht so billig. Klar Angebot und Nachfrage und schnell hat man ein Monopol. So war das essen dann fast so teuer wie die Übernachtung.

Anfangs wurde ich noch ausgelacht, weil ich Isomatte und Schlafsack dabei hatte, doch da es nur 4 Bettzimmer gab, war ich echt froh um das Zeug.

Und da es im dem Zimmer heiß war und jeder schnarchte, war ich ziemlich schnell mit meinem Zeug draussen auf der Terrasse unter Kalifornischen Himmel und konnte die Sterne, den Mond und über ein Dutzend Sternschnuppen zählen.

Eine perfekte Nacht draussen und der Schalfsack hat mal wieder bewiesen, dass er hält was er versprochen hat. Yeti sei Dank!


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